Volkskrankheit Verschuldung
Juli 14, 2015Bauen ist günstiger als Mieten, oder…?
Juli 20, 2015Der Umgang mit Geld, speziell wie man sinnvoll vorsorgt, ist nicht Bestandteil unseres Bildungssystems. Das Wissen über den Umgang mit Ersparnissen wird ausschließlich von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Doch die haben es auch nur von ihren Eltern gelernt.
Es gibt Generationen, die am eigenen Leib erfuhren, welche Auswirkungen es hat, wenn man sich nur auf Geldwerte bei der Vermögensanlage stützt. Damals gab es viele Parallelen zur heutigen Zeit. Wenn man sich die Zeit nimmt und sich anhört, wie das damals war, als die Hyperinflation alles Geld entwertete. Tatsächlich wurden sämtliche Spar- und Lebensversicherungsguthaben vernichtet und viele Menschen standen vor dem finanziellen Aus. Tatsächlich waren es die Sachwerte, die von Bestand waren, die Immobilien, Gold, die Straßenbahnaktien.
Diese Erfahrungen verblassen leider sehr schnall, wenn das Finanzsystem einen Neustart hinlegt. Zu verlockend ist der Gedanke, dass man aus den Problemen der Vergangenheit etwas gelernt hat und dass es nicht wieder passieren kann. Wunschdenken, nichts weiter. Ein Geldsystem, welches auf Zins und Zinseszins basiert, trägt den Keim zum Scheitern bereits in sich. Zinseszinsen werden durch eine mathematische Funktion beschrieben, die mit fortschreitender Zeit gegen Unendlich geht. Diese Exponentialfunktion ist tückisch. Lange Zeit ist ihr Anstieg gering, dann moderat und mit weiter fortschreitender Zeit wird er immer steiler.
Dieses Verhalten wird eindrucksvoll in dem Beispiel des Josefspfennigs beschrieben. Ganz grob geht es darum, wie viel Geld Josefs Nachkommen heute hätten, wenn Josef vor zweitausend Jahren einen Pfennig oder Cent (wenn es ihn denn damals gegeben hätte) mit 5% Zinsen für sie angelegt hätte, und zwar einmal mit, und einmal ohne Zinseszins. Hier wird deutlich, wie gewaltig der Unterschied zwischen linearem (Zins) und exponentiellen (Zinseszins) Wachstum ist. Hier kann man den Josefspfennig berechnen.
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass ein System, welches auf Zinseszins basiert, unweigerlich scheitern muss, und das zyklisch.
Aus dieser mathematisch unumstößlichen Wahrheit leitet sich eine fundamentale Erkenntnis ab. Geldwerte sind auf lange Sicht nicht sicher.
Dieser Wahrheit zum Trotz schaffen die Menschen ihr Erspartes zur Bank, Bausparkasse oder Versicherung und folgen dem Pfad derer, die bei den letzten Inflationen und Währungsreformen ihr Geld verloren. Man fragt sich, ob man nichts aus der Geschichte gelernt hat?
Zielführender wäre es, den Schleier der Manipulation zu durchbrechen und sich einer nachhaltigen Strategie auf Sachwertbasis anzunehmen. So lernen die Kinder von Beginn an, wie es richtig geht.
Infos zum Autor: Michael Sielmon
Foto: Bilddatenbank Fotolia
2 Comments
Macht es Sinn, seine Lebensversicherungen zu kündigen und den Betrag in Gold z.b. Anzulegen?
Hallo Raphaela, danke für den Kommentar. Solche Fragen können hier leider nicht beantwortet werden. Das wäre ein Beratungsthema und das sollte ein Fachmann vor Ort klären.
Viele Grüße