Keine Angst vor der Krise
Juni 15, 2015Darlehen, Einbahnstraße in die Abhängigkeit
Juni 23, 2015Gewinnen und Verlieren lösen verschiedene mentale Zustände aus. Gewinnen tut wohl jeder gern. Wenn man etwas überraschend bekommt, ist man in guter Stimmung. Erhält man den Preis dann nicht, fühlt es sich wie ein Verlust an, obwohl man sich in der gleichen Situation befindet wie vor der glücklichen Mitteilung über den Gewinn. Materiell gleichgestellt, verspürt man trotzdem einen Verlust und ist deswegen niedergeschlagen, enttäuscht oder verbittert.
Bei Vermögensaufbau und -anlage kann man ähnliche Verhaltensmuster erkennen. Die meisten Menschen haben Angst davor, Geld zu verlieren. Vorsicht ist vernünftig, allerdings ist Angst kontraproduktiv, da sie den Anleger berechenbar macht.
Die Finanzindustrie verkauft uns gern eine Vision davon, dass es mit ihnen möglich ist, einen sorgenfreien Lebensabend aufzubauen. Treffende Argumente werden mit positiven Bildern verbunden und implantieren Glaubenssätze in den Verstand. Über den Wahrheitsgehalt dieser Glaubenssätze muss jeder selbst urteilen. Der Punkt ist, dass beim Produktverkauf eine Strategie gefahren wird, die Investitionsmöglichkeiten außerhalb der Institute verteufelt und als gefährlich darstellt, während die eigenen Produkte als sichere Möglichkeiten angepriesen werden.
Als ich vor vielen Jahren den Beruf Bankkaufmann lernte, durfte ich live und in Farbe erleben, wie das gemacht wird. Der Schlüssel dieser Erfolgsstrategie liegt darin, die eigenen Mitarbeiten glauben zu lassen, dass die Finanzwelt tatsächlich so aussieht. Es ist für einen Banker, der nicht nach links oder rechts schaut ganz selbstverständlich, dass Produkte mit höheren Renditen als die eigenen riskant und gefährlich sein müssen. Selbst die Angestellten im eigenen Hause hatten ihr Geld im eigenen Hause angelegt, zu einem halben Prozent mehr als der Kunde von der Straße, aber immerhin.
Der Kunde, der diese Geschichte immer wieder hört, entwickelt ein tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber alternativen Investitionsmöglichkeiten. Und durch die Standardproduktpalette im Hause der Institute wird er auf Stetigkeit geprägt, denn feste Zinsen sorgen für gleichmäßiges Wachstum, zumindest auf dem Papier.
In den letzten 20 Jahren gab es einige spannende Entwicklungen auf dem Finanzmarkt. Vielleicht erinnern sich einige noch an den Börsengang der Telekom und Manfred Krug, der mit seinem Liebling Kreuzberg-Image der Sympathieträger der Werbekampagne zu diesem Börsengang war. Die Bild schrieb von einer Volksaktie. Der deutsche Michel, angesteckt von der Werbung und der aufkommenden Euphorie zeichnete die T-Aktie. Begleitet wurde dieser Hype durch die damalige Technologieblase, bei der die reine Phantasie den Technologiefirmen der Welt übermenschliches zutraute und die Aktienkäufe befeuerte. Das Ende dieser Geschichte ist bekannt. Die Blase platzte und sorgte dafür, dass viele der neuen Aktienfans nie wieder etwas mit Aktien zu tun haben wollten. Der deutsche Michel wandte sich also wieder den sicheren Geldanlagen zu.
Gewinnen und Verlieren sind ungerecht verteilt
Die Vermögensverteilung gibt darüber Aufschluss, was in solchen Situationen tatsächlich passiert, schließlich verfügt eine Minderheit über den größten Anteil am Vermögen. Daraus wäre eigentlich abzuleiten, dass man auf keinen Fall richtig liegen kann, wenn man wie ein Lemming in seinem Anlage- und Sparverhalten einfach der Masse folgt und hofft, dass wenn es so Viele tun, es richtig sein muss. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Masse verliert regelmäßig während eine Minderheit profitiert. Kauft die z. B. Masse Aktien, steigt der Preis, was für eine Minderheit, die diese Aktien bereits vorher besaßen gute Möglichkeiten für Verkäufe auftut. Diese Minderheit hat einen entscheidenden Verbündeten, die Medien. Diese sind nicht unschuldig daran, dass diese Vorgehensweisen so funktionieren, wie sie es tun. Die Medien reagieren meist und agieren nicht. Wer also aufgrund von Informationen aus den Medien Anlageentscheidungen trifft, kann damit rechnen, einem falschen Pferd aufzusitzen.
Einfach cool bleiben
Bei der Auswahl von Investitionsmöglichkeiten sind die eigenen Instinkte viel hilfreicher. Vertrau Deinem Bauch, wäre der erste Tipp. Oder anders gesagt, ist das erste Gefühl gut, ist das schon mal ein guter Anfang. Dabei sollte jedoch Gefühl nicht mit Verstand verwechselt werden. Es hat wenig mit Bauchgefühl zu tun, wenn einem jemand eine Sache schmackhaft macht und mal nach einer oder 2 Stunden meint, ein gutes Gefühl zu haben. Ein gutes oder ungutes Gefühl stellt sich sofort ein. Hören Sie darauf.
Danach sollten Sie auch verstehen, worum es geht. Investieren Sie nur, wenn Sie genau wissen, wie das Investment funktioniert, wenn Sie es durchschauen können und schlüssig finden. Kaufen Sie nicht die Katze im Sack. Stellen Sie also Fragen. Es bringt Ihnen überhaupt nichts, wenn Sie so tun, als würden Sie alles verstehen und es in Wirklichkeit nicht tun. Niemand weiß alles und Fragen stellen, ist legitim. Fassen Sie das gehörte zusammen und holen Sie sich Feedback, ob Sie alles richtig verstanden haben.
Lassen Sie die Masse ihr eigenes Ding machen, denn die meisten machen, was andere tun, ohne es zu hinterfragen. Daher ist es doch logisch, dass die Meisten das Gleiche tun. Das muss deswegen noch lange nicht das Richtige sein.
Riskieren Sie mal etwas. Gerade sachwertbezogene Investments entwickeln sich nicht gleichmäßig. Sie unterliegen Schwankungen. Schwankungen sind jedoch nichts Ungewöhnliches. Alles schwankt, zu allererst unser Leben. Die ewigen Auf´s und Ab´s gehören einfach dazu. Sie haben etwas mit Entwicklung zu tun und Entwicklung wollen Sie doch für Ihr Geld auch haben. Knicken Sie nicht so schnell ein, wenn es mal ein wenig bergab geht, sondern haben Sie Vertrauen.
Lassen Sie sich nicht von der Anlagebetrüger-Panikmache der Medien anstecken. Die Medien funktionieren halt so, dass das Negative sich besser Verkauft und daher im Vordergrund steht. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass es so etwas gibt, aber lassen Sie nicht zu, dass Ihre Angst vor Anlagebetrug Sie steuert. Gedanken sind Kräfte, denn sie steuern Ihre Aufmerksamkeit. Wer sich nur um Anlagebetrug kümmert und darüber nachdenkt, zieht diesen magisch an. Und dann erhält man sogar noch die Bestätigung dafür im wahren Leben, obwohl man es vielleicht selbst durch sein Denken verursacht hat.
Denken Sie positiv, sein Sie offen, kreativ und folgen Sie keinesfalls der Herde. So haben Sie eine realistische Chance zu mehr Wohlstand zu kommen.
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Foto: Michael Sielmon