Bauen ist günstiger als Mieten, oder…?
Juli 20, 2015Meinungen statt Wissen – Vorsicht bei Ratgebern
Juli 26, 2015Die finanzielle Zukunft unserer Kinder liegt uns naturgemäß am Herzen. Viele Eltern bekommen zur Geburt ihres Kindes von ihrer Bank ein Sparbuch, in welches die immer wieder anfallenden Geldgeschenke von Mama, Papa, Oma, Opa und der übrigen Verwandtschaft eingezahlt werden können.
Für die Kindervorsorge gibt es wenige Möglichkeiten. Zwar hat nahezu jeder Anbieter ein Angebot für Kinder, doch dies sind meist Sparbücher oder Versicherungen und unterscheiden sich oft nur in Nuancen. Dazu kommt, dass man so gut wie nie eine Verzinsung erhält, die das den Anbietern anvertraute Geld vor Kaufkraftverlust schützen. Schließlich sind Zinsen Kapitalerträge, die versteuert werden müssen und damit unterliegt das, was übrig bleibt, voll der Inflation. Die meisten Möglichkeiten sehen auf dem Papier gut aus, wenn Inflation und Steuer außen vor bleiben. Daher ist es auch gängige Praxis, dass man über diese beiden Faktoren bestenfalls über Fußnoten etwas erfährt. Und dann auch nur, dass dieses zu berücksichtigen sind. Aber wer tut das schon in der Praxis? Der Anbieter wird sich hüten, denn wenn er es tun würde, käme es womöglich nicht zum Abschluss. Und der Verbraucher? Der tut meist das, was sein Berater ihm empfiehlt. Und lässt dieser Inflation und Steuer außen vor, wird der Kunde es meist ebenso tun.
Bei Versicherungslösungen gibt es eine Wohlfühlkomponente, die die Versorgung sicherstellt, sollte dem Versorger etwas passieren. Allerdings ist es auch nicht schwierig, anderen Produktvarianten durch den zusätzlichen Abschluss einer Risikoversicherung den gleichen Effekt zu bescheren. Aber gerade Versicherungslösungen fallen durch ihre geringen Renditen auf. Das liegt neben der mageren Verzinsung und den Risikokosten für den Versicherungsanteil vor allem an den hohen Abschlusskosten. Wenn man die ersten Jahre damit zubringen muss, erst einmal die Kosten abzutragen, bevor man anfängt, Guthaben zu verzinsen, fehlen die Anfangsjahre beim Zinseszinseffekt. Und das ist sehr bitter, denn das Geld, welches am längsten verzinst wird, erwirtschaftet die meisten Erträge. Und das ist eben das Geld der ersten Jahre.
Besser ist es, wenn man zielgerichtet und sachwertbezogen vorsorgt. Intelligente Konzepte ermöglichen es Berufseinsteigern, das Thema Wohnen sofort so zu gestalten, dass es keine Mietsteigerungen gibt und der Schützling mit den rechten eines Eigentümers versehen wird.
Mal ehrlich, was gibt es besseres, den Kindern von Anfang an den Druck einer steigenden Miete zu ersparen?
Auf diese Weise ist eine Vorsorge intelligent und vorausschauend. Sinnvoller geht es nicht.
Infos zum Autor: Michael Sielmon
Foto: Bilddatenbank Fotolia