Kapitallebensversicherung: vom Lieblingskind zum Sorgenkind
April 29, 2015Kapitalbildende Lebensversicherung – Finger weg!
April 30, 2015Wenn es um Rente und Altersvorsorge in Deutschland geht, wird bundesweit immer nur ein Lied gepfiffen: Die Rente muss sicher sein! Du darfst bei der Planung der Rente auf keinen Fall Geld verlieren, denn Verlust bringt die Altersvorsorge in Gefahr. Die Informationspolitik rund um das Thema Rente lässt sehr zu wünschen übrig. Viele Menschen wissen gar nicht, was bei der Rente auf sie zukommt und was Sie tun müssen, um später nicht das Nachsehen zu haben.
Die Rente ist sicher. Kein Satz hat sich zu diesem Thema so stark eingeprägt wie dieser. Norbert Blüm, ehemaliger Arbeitsminister war der Urheber dieses Zitats. Und so, wie er es gemeint hat, stimmt dieser Ausspruch auch zu 100%. Herr Blüm bezog sich auf das Umlagesystem der staatlichen Rente. Arbeitnehmer leisten Beiträge in die Rentenversicherung und diese Gelder werden an die Rentner ausgeschüttet. Dieses System funtioniert und ist somit sicher. Im Vergleich zu anderen Formen der Altersvorsorge, ist das Umlagessystem auf jeden Fall unanfälliger gegenüber Marktschwankungen.
Die staatliche Rente ist eine großartige Sache. Egal, wie sich die Finanzmärkte entwickeln, durch das Umlegen der Gelder, die die Beitragszahler einzahlen, auf die Rentner ist es absolut egal, ob die Weltbörsen boomen oder nicht. Das System ist in gewisser Weise sogar inflationsgeschützt, denn die Beitragshöhe bezieht sich immer auf die aktuellen Löhne. Zwar hinkt die Entwicklung der Löhne immer ein wenig der Preisentwicklung hinterher, aber davon ist im Grunde Jedermann betroffen. Leider spielt man bei der staatlichen Rente nicht mit offenen Karten. Die Rentenmitteilungen, die regelmäßig an die Versicherten verschickt werden, gaukeln eine Art Scheinwelt vor. In dieser Scheinwelt wird den Versicherten weisgemacht, dass das, was auf diesem Papier steht, auch der Vorsorge später entspricht. Und so ist es ja auch. Nach heutiger Sachlage stimmen diese Angaben. Was fehlt ist eine Prise Realismus, die Einflüsse wie z. B. die Inflation berücksichtigt. Der Versicherte vergleicht seinen Rentenanspruch mit seinem heutigen Einkommen. Und selbstverständlich sieht das viel positiver aus, als wenn man die Inflation berücksichtigen würde. Jemand, der 2.000 Euro netto verdient und eine Rentenmitteilung bekommt, in der er einen Anspruch in Höhe von z. B. 1.000 Euro in Aussicht gestellt bekommt, wird seine private Zusatzvorsorge darauf ausrichten. Aber dazu später mehr.
Die staatliche Rente ist ein Dorn im Auge einer gewissen Interessensgruppe. Die Rede ist von Finanzdienstleistern, speziell von Banken, Bausparkassen und Lebensversicherungen. Sie sind schon immer scharf auf die Beitragssummen gewesen, die jeden Monat in die Kasse der Rente fließen. Und so verwundert es gar nicht, dass die Vertreter dieser Institute enorme Anstrengungen vornehmen, um immer stärkeren Einfluss auf die Politik ausüben zu können.
Und sie haben Erfolg. Der Einfluss der Finanzlobby ist allgegenwärtig und er trägt bittere Früchte. Neben der schonungslosen Manipulation der Bevölkerung, durch die sie unwissend gehalten und in unrentable Produkte bewegt werden, kratzt die Lobby seit Jahren am Fundament des staatlichen Rentensystems. Die staatliche Rente war ursprünglich als eigenes autonomes und unabhängiges Organ konzipiert worden. Sie sollte sich selbst verwalten und eigene Entscheidungen treffen dürfen. Doch die Politik übernahm diese Aufgaben und finanzierte aus den Mitteln der Rentenversicherung so nebenbei auch andere Dinge, die mit der Rente überhaupt nichts zu tun haben. Das Umlagesystem macht´s möglich. Da die staatliche Rente nicht wirklich ein Generationenvertrag ist (obwohl es immer behauptet wird) und nicht jeder in dieses System einzahlt, gibt es erheblich mehr Menschen, die Leistungen erhalten als die die durch Einzahlungen Leitungen rechtfertigen würden. Rentenansprüche ohne Beitragsleistungen werden z. B. ohne Gegenleistung oder Gegenfinanzierung aus anderen Mitteln gewährt. Es werden einfach Gelder aus der Rentenkasse ohne klare Abrechnung entnommen. Rückzahlung: Fehlanzeige! Die Beiträge anderer Versicherter werden einfach dafür verwendet. Der Bundeszuschuss soll so etwas abdecken. Eine genaue Erfassung und Kontrolle gibt es aber nicht. Der Staat behandelt die Rentenversicherung wie sein Eigentum und verfügt über Milliardenbeträge, die zum Vermögen der Rentenkasse gehören. Niemand sorgt für Einhalt und niemand scheint dieses Gebaren zu stören.
Destruktive Reformen bei der Rente
Zwischen 1977 und 2000 gab es insgesamt 23 leistungsmindernde Eingriffe in Form von Reformen in das Rentenrecht. Weitere Rentenreformen folgten und werden sicher auch in Zukunft folgen. Man erinnere sich dabei an die Rentenreform 2001/2002, mit der in drei Stufen weitere einschneidende Eingriffe für die Versicherten verabschiedet wurden. Zum 01.01.2004 trat das zweite und dritte SGB VI – (Sozialgesetzbuch VI) Änderungsgesetz in Kraft, das Rentenversicherungsnachhaltigkeitsgesetz wurde für 2005 und das Alterseinkünftegesetz ab 2005 beschlossen, welches eine höhere Besteuerung von Renten nach sich zog. Seit über 30 Jahren wird die gesetzliche Rente zu Gunsten der privaten Finanzinstitute reformiert und die Institute werden nicht ruhen, bis sie sich auch den letzten Beitragseuro gesichert haben.
Der Gesetzgeber verweigerte im Jahre 1955 im Zusammenhang mit der Umstellung der Rentenversicherung vom Kapitaldeckungs- zum Umlageverfahren die Rückzahlung seiner Schulden, die er bei den Rentenversicherungsträgern hatte, mit der Begründung ja sowieso Steuermittel zur Verfügung zu stellen, wenn die Beiträge zur Finanzierung der Renten nicht ausreichen sollten. Aus heutiger Sicht erscheinen ca. 14,5 Mrd. Mark, um die es dabei ging, recht gering zu sein. Seinerzeit war das fast die Hälfte des Haushaltsvolumens im Jahr 1956, welches bei von etwa 30 Mrd. Mark lag (Quellen: Bundestagsdrucksache 1659, S. 67; Die Angestellten-Versicherung 1956, Heft1, S. 1).
Der gesetzlichen Rentenversicherung wurden im Laufe der folgenden Jahre vom Gesetzgeber eine Reihe von Aufgaben, kurz versicherungsfremde Leistungen, übertragen, ohne die entsprechenden Mittel dafür in voller Höhe bereitzustellen. Dadurch werden seit mehr als 40 Jahren und auch heute noch die Überschüsse der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten der Staatskasse abgeschöpft. Dieses Geld fehlt selbstverständlich den Versicherten und ist einer der Gründe dafür, warum die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreicht.
Aktuell leisten rund 30,3 Mio.* sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer Beiträge in die Deutsche Rentenversicherung. In Anbetracht von aktuell über 25 Mio.** Rentnern, die ihren Lebensunterhalt aus diesen Geldern bestreiten müssen, wird schnell klar, dass das staatliche Rentensystem bereits heute schon nicht mehr so funktioniert, wie es sich Herr Blüm damals vielleicht erhoffte.
Aber natürlich gibt es auch das demographische Problem, welches man nicht wegdiskutieren kann. Immer weniger Arbeitnehmer zahlen ein, immer mehr Rentner erhalten Rente und das dann für immer längere Zeiträume. Der Rentner von heute hat im Schnitt 25 bis 30 Jahre Rentenbezugszeit vor sich, Tendenz steigend. Im Verhältnis zu den 45 Lebensarbeitsjahren, die die Deutsche Rentenversicherung beim so genannten Eckrentner voraussetzt, ist das eine sehr, sehr lange Zeit.
Das war nicht immer so. Als die staatliche Rente von der Adenauer-Regierung ins Leben gerufen wurde, waren die Verhältnisse in Deutschland völlig anders als heute. Damals gab es viel mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Und die Rentner lebten im Vergleich zu heute nicht sehr lange. Die Bezugszeiten der Rente erreichten damals selten zweistellige Jahresangaben. Im Ergebnis stand die staatliche Rente da wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Es gab genug Beitragszahler um die Rentner ausreichend zu versorgen. Die Rente war sicher und dieses Wissen grub sich in das Bewusstsein der Menschen ein.
Zeiten ändern sich, auch bei der Rente
Nun, da das Geld aus der staatlichen Rente für einen sorgenfreien Lebensabend nicht ausreichen wird, steht der Appell fest: Du musst selbst vorsorgen mit privater Zusatzvorsorge. Die Angst vor der Altersarmut betrifft jeden, den einen früher, den anderen später. So verwundert es auch nicht, dass sich viele von diesem Kuchen ein Stück abschneiden wollen. Die Versicherer und ihre Helfershelfer sind selbstverständlich ganz weit vorn dabei mit ihren Angeboten. Hier steht der schnelle Verkauf der Produkte im Vordergrund. Denn diese Produkte haben einen großen Vorteil: man kann meist erst dann so wirklich sehen, ob diese Produkte halten, was sie versprechen, wenn der große Tag der Pensionierung angebrochen und die versprochenen Gelder aus den Verträgen fließen sollen. Bis zu diesem Tag tappt man meist im Dunkeln und kann nur raten, ob die Anlageentscheidung richtig war oder nicht.
Die Hauptargumentation, um Kunden für Verträge wie Lebensversicherungen zu gewinnen, ist natürlich die Sicherheit. Die Altersvorsorge muss sicher sein! Und wenn man den Verband der Lebensversicherer (GDV) dazu interviewt, steht die Lebensversicherungsbranche so gut da wie nie. Selbst die Bankenkrise hätte die Versicherer nicht tangiert. Schließlich sei eine Bankenkrise keine Versicherungskrise. Jedoch ist das in Wirklichkeit nur Fassade. Die Sachlage ist eine ganz andere. Die Lebensversicherer investieren die Kundengelder zu einem hohen Anteil in festverzinsliche Wertpapiere, meist Staatsanleihen. Bei Staatsanleihen kann man zwei Trends beobachten. Erstens ist das Zinsniveau seit Jahren im Keller. Das sorgt dafür, dass die meisten Lebensversicherer es nicht mehr schaffen, genug Ertrag zu erzielen, um ihre Versicherungsversprechen einzuhalten. Dass das so ist, kann man daran erkennen, dass der Garantiezins ab nächstes Jahr auf 1,75% herabgesetzt wird. Da sollte man mal drüber nachdenken. Zweitens sind Staatsanleihen seit der Rettung von Griechenland und Irland vor dem Bankrott offensichtlich nicht so sicher, wie es immer behauptet wird. Im Grunde ist das auch verständlich. Sehen wir uns mal das Beispiel Deutschland an. Deutschland ist überschuldet. Jedes Jahr werden neue Schulden aufgenommen, weil noch nicht einmal genug Geld da ist, um die Zinsen zu begleichen. Richtig spannend wird es dann, wenn Deutschland gezwungen wird, einen großen Anteil der Staatspapiere auszubezahlen. Mit so einer Situation war das Land bzw. die Bundesfinanzagentur noch niemals konfrontiert, denn fällig gewordene Papiere wurden immer gleich in neue Papiere getauscht. Geld floss keines.
Dieses Szenario könnte schnell Wirklichkeit werden, wenn die Auffanggesellschaft der Lebensversicherer Protector einmal an ihre Grenzen stößt. Das könnte passieren, wenn mehrere Versicherer insolvent werden und die Branche keine Reserven mehr hat. Wenn eine Insolvenzmasse veräußert wird, sind dort wahrscheinlich auch Staatsanleihen im großen Umfang mit von der Partie. Die Frage ist also, was dann passiert. Vermutlich wird es irgendeine Bank geben, die gern mal ein paar Milliarden zur Verfügung stellt, um dieses Loch zu stopfen – oder nicht? Wer weiß das schon, was passiert, wenn es um solche Summen geht.
Seit der Bankenkrise 2008/2009 ist Bewegung bei den Versicherern. Wertpositionen in den Bilanzen haben arg eingebüßt. So etwas wird als stille Last verbucht und sorgt nicht gerade für ein gutes Bild beim Stresstest (siehe Kasten unten). Experten gehen davon aus, dass ein Viertel der Versicherer auf der Kippe stehen.
Stresstest
Zum Schutze der Verbraucher entwickelte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen so genannten Stresstest. Der Stresstest simuliert die finanzielle Stabilität der Versicherungsunternehmen, wenn gleichzeitig die Aktienkurse rapide fallen und die Zinsen ansteigen.
Der Stresstest wird einmal jährlich durchgeführt. Um den Test zu bestehen, ist eine risikoorientierte Ausrichtung der Kapitalanlagen mit ausreichender Mischung und Streuung erforderlich.
Viele halten diese lange Wartezeit nicht durch. Über 70% der abgeschlossenen Lebensversicherungen erreichen z. B. nicht ihren Ablauf. Die meisten werden innerhalb der ersten 7 Jahre gekündigt. Hauptursache dafür sind die unbefriedigenden Wertmitteilungen, die die Versicherer jedes Jahr an ihre Kunden schicken. Extrem hohe Kosten fressen die Rendite auf. Die Mehrzahl der laufenden Verträge bewegt sich innerhalb der ersten 15 Jahre im Minus. So wird das nichts mit einem Zuschuss für die Rente. Welcher verantwortungsvolle Anleger schaut da lange zu?
Besonders spannend ist in diesem Zusammenhang die Gesetzgebung im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). So legt § 89 folgendes fest (siehe Kasten):
Zahlungsverbot; Herabsetzung von Leistungen
(1) Ergibt sich bei der Prüfung der Geschäftsführung und der Vermögenslage eines Unternehmens, dass dieses für die Dauer nicht mehr imstande ist, seine Verpflichtungen zu erfüllen, die Vermeidung des Insolvenzverfahrens aber zum Besten der Versicherten geboten erscheint, so kann die Aufsichtsbehörde das hierzu Erforderliche anordnen, auch die Vertreter des Unternehmens auffordern, binnen bestimmter Frist eine Änderung der Geschäftsgrundlagen oder sonst die Beseitigung der Mängel herbeizuführen. Alle Arten Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf, können zeitweilig verboten werden. Die Vorschriften der Insolvenzordnung zum Schutz von Zahlungs- sowie Wertpapierliefer- und -abrechnungssystemen sowie von dinglichen Sicherheiten der Zentralbanken und von Finanzsicherheiten finden entsprechend Anwendung.
(2) Unter der Voraussetzung in Absatz 1 Satz 1 kann die Aufsichtsbehörde, wenn nötig, die Verpflichtungen eines Lebensversicherungsunternehmens aus seinen Versicherungen dem Vermögensstand entsprechend herabsetzen. Dabei kann die Aufsichtsbehörde ungleichmäßig verfahren, wenn es besondere Umstände rechtfertigen, namentlich wenn bei mehreren Gruppen von Versicherungen die Notlage des Unternehmens mehr in einer als in einer anderen begründet ist. Bei der Herabsetzung werden, soweit Deckungsrückstellungen der einzelnen Versicherungsverträge bestehen, zunächst die Deckungsrückstellungen herabgesetzt und danach die Versicherungssummen neu festgestellt, sonst diese unmittelbar herabgesetzt. Die Pflicht der Versicherungsnehmer, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird durch die Herabsetzung nicht berührt.
(3) Die Maßnahmen nach den Absätzen 1 und 2 können auf eine selbstständige Abteilung des Sicherungsvermögens (§ 66 Abs. 7)
beschränkt werden.
Voraussetzungen stimmen nicht
Oft wird auch mangelhaft beraten. Viele Vermittler oder Makler nutzen Software, die die Rentenlücke ermitteln soll. Auf der Grundlage von heutigen und vergangenen Einkommen wird dann eine Rentensituation simuliert, die darüber Aufschluss geben soll, wie viel später an Geld fehlen wird. Größtes Manko einer solchen Vorgehensweise ist die Unterschlagung der Inflation, also der Preisentwicklung. Man geht bei diesen Berechnungen mit den Zahlen so um, als würden später in der Zukunft die gleichen Verhältnisse vorherrschen wie heute und dass 1.000 Euro auch in Zukunft 1.000 Euro sein werden. Vielleicht stützen sie sich darauf, dass der Staat geringe Inflationsraten öffentlich bekannt macht. Vielleicht lassen sie sie auch einfach unter den Tisch fallen, um den Verbraucher nicht zu verunsichern. Der Autor tippt da eher auf letzteren Fall. Jeder, der das Ziel hat, ein Produkt zu verkaufen, muss dafür sorgen, seinen potentiellen Kunden in einen Zustand zu versetzen, wo er den Nutzen dieses Produktes erkennt und bereit ist, dafür zu unterschreiben. Da von Geldentwertung zu sprechen, wäre nicht förderlich, denn Geldentwertung ist etwas sehr individuelles. Wer das in seiner Beratung zum Thema macht, muss richtig was drauf haben. Einfacher ist es, gar nicht darüber zu reden. Also wird das Thema in der Praxis einfach unterschlagen.
Beratungspraxis zum Thema Rente mitverantwortlich für Altersarmut
Wer nicht über seine Situation bei der Rente aufgeklärt wird, erkennt die drohenden Gefahren nicht. Die meisten Verbraucher sparen jeden Monat einen Teil ihres Geldes in Verträge ein, die später die Lücke zwischen dem letzten Gehalt und der staatlichen Rente schließen soll. Und viele dieser Verbraucher tun das in dem Glauben, dass diese Verträge das auch können. Sie vertrauen darauf, dass die seriösen Institute ihnen mit ihren Produkten zu Vermögen verhelfen und setzen voraus, dass es schon alles gut sein muss, denn es macht schließlich jeder so. Und genau das ist der springende Punkt, dass es jeder so macht. Niemandem fällt auf, dass man auf dem falschen Weg ist, wenn man der Herde folgt, die in die gleiche Richtig geht. Im Gegenteil. Wenn man nach dem Weg fragt, würde jeder sagen, kommt doch mit. Wir wollen auch dorthin. Warum geht Ihr in diese Richtung, könnte man fragen. Wir haben jemanden gefragt, der sich auskennt, wäre wahrscheinlich die Antwort.
Ist es nicht das, was alle tun, jemanden fragen, der sich zum Thema Rente auskennt? Und woher wissen wir, ob derjenige sich auskennt? Wir haben keine Möglichkeit, herauszufinden, ob der „Fachmann“ die richtigen Informationen zur Verfügung hat oder nicht. Fakt ist doch wohl eines. In Deutschland schafft es die Masse nicht, mit Hilfe von Finanzprodukten, Vermögen aufzubauen. Die Summen, die in Deutschland „angespart“ werden, werden vordergründig durch Verzicht und den Sparvorgang erreicht und kaum durch die „hohen“ Renditen traditioneller Produkte. Zugegeben, die Kaufkraft des Geldes verfällt langsamer, als wenn man das Geld in der Matratze oder im Kopfkissen verstecken würde. Aber wachsen tut da nichts außer dem nominellen Zahlenwert.
Die Masse der „Fachleute“ vertreibt traditionelle Produkte. Diese sind attraktiv für den Vermittler, denn die Provisionen sind ansehnlich. Diese Produkte für die Rente lassen sich leicht vertreiben, denn jeder hat sie, jeder kennt sie und sie werden als sicher angesehen. Und darauf kommt es schließlich an. Es muss sicher sein! Der Deutsche muss endlich erkennen, dass Sicherheitsdenken und traditionelle Wege des Sparens nicht zum Ziel führen. Es ist fraglich, ob die Produkte, die seit Jahrzehnten als sicher angesehen wurden, tatsächlich heute noch sicher sind; unrentabel und damit unzweckmäßig sind sie auf alle Fälle. Besser wäre, wenn dies durch Einsicht geschieht und nicht durch Erfahrung. Denn erster Weg birgt zumindest die Chance, den eingeschlagenen Kurs zu ändern.
Wirf einen Blick auf eine nachhaltige Strategie.
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Foto: Bilddatenbank Fotolia
Quellen
* Statistik Arbeitsagentur 01/2015
** Statista.com