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April 25, 2015RealWertZins, ein neuer Begriff. Geld ist eine Idee, Münzen und Banknoten, deren Materialwert weit unter dem auf ihnen verbrieften Nominalwert liegen. Geld funktioniert aufgrund von Vertrauen und Akzeptanz. Und, es wird durch Schulden erschaffen. Wie geschieht das?
Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Geld, also die Banknoten und Münzen, werden durch eine Institution, die die so genannte Währungshoheit besitzt, hergestellt bzw. die Herstellung in Auftrag gegeben. Bei uns ist es die EZB, die Europäische Zentralbank. Sie hat die Währungshoheit und verleiht das Geld gegen Zinsen an so genannte Geschäftsbanken (Banken, die Konten für Privat- und Firmenkunden führen und ihnen Finanzprodukte anbieten dürfen). Die Geschäftsbanken sind die einzigen, die sich Geld von der Zentralbank leihen dürfen.
Hat sich eine Geschäftsbank von der Zentralbank Geld geliehen, darf sie selbst Geld verleihen. Jedoch verleiht sie nicht die Menge, die sie sich selbst von der Zentralbank geliehen hat. Das geliehene Geld von der Zentralbank stellt eine Mindestreserve dar und darf nicht weiterverliehen werden. Also verleiht die Geschäftsbank imaginäres Geld an Privatkunden, Unternehmen und auch an den Staat. Dabei darf das Geld der Zentralbank, also die Reserve, nie geringer sein als 2% des insgesamt verliehenen Geldes der Geschäftsbank.
Beispiel: Eine Geschäftsbank leiht sich von der Zentralbank 10.000 Euro. Diese 10.000 Euro gelten als Reserve und verbleiben in der Geschäftsbank. Jedoch hat die Geschäftsbank dadurch das Recht, selbst 490.000 Euro an andere verleihen zu dürfen. Diesen Prozess bezeichnet man als Kredit- oder Giralgeldschöpfung.
Im Jahr 2015 ist die Schuldsumme durch Zinsen und Zinseszinsen so hoch angestiegen, dass es kaum noch möglich ist, die dadurch ebenfalls immer stärker steigenden Zinsen zu bezahlen. Im Resultat sind die Zinssätze sehr niedrig. Der Deutsche Michel, der sein Geld gern sicher anlegt, hat enorme Einlagen in Spareinlagen, Festgeld, Tagesgeld usw., also bei Finanzinstituten. Diese Einlagen sind Darlehen, die der Anleger an die Bank gibt. Die Bank nimmt dieses Geld wieder als Mindestreserve und reicht weiter Kredite aus.
Der Anleger bekommt kaum noch Zinsen und gibt sein Geld der Inflation preis. Laut Berechnungen des Ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn verlieren Sparer wegen der EZB-Politik jedes Jahr Milliarden. Seit 2008 und dem Ausbruch der Finanzkrise sind den Sparern etwa 300 Milliarden Euro entgangen. Pro Jahr liege der Verlust damit bei jetzt 60 bis 70 Milliarden Euro. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Die nächste Stufe sind Negativzinsen oder Strafzinsen, wie sie genannt werden.
Der RealWertZins kann eine sinnvolle Alternative darstellen. Anders als beim Geldzins, hat der RealWertZins einen realen Wert als Grundlage. Der RealWertZins ist z.B. ein Teil des Wertzuwachses, der einem Anleger in Aussicht gestellt und gemäß vorher vertraglich festgelegter Rahmenbedingungen gutgeschrieben wird. Insbesondere die Inflation wirkt sich hier positiv aus, denn Inflation ist Kaufkraftverlust des Geldes und damit gleichzeitig Preis-/Wertsteigerung der Sachwerte.
Investition auf Basis eines RealWertZinses basieren auf Substanz und stellen somit eine sinnvolle Alternative für Anleger dar.
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Foto: Bernd Liebl, Magdeburg