Video aus meinem Youtube Kanal: KAPITALGARANTIEN – Was bringen diese wirklich?
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November 9, 2021Kontostand oder Vermögen, behandelt diese Auswahl nicht das Gleiche? Der Kontostand gibt tatsächlich keine Auskunft über die Höhe von Vermögen an, denn ein Kontostand weist Geld aus. Geld, wie wir es kennen, ist ein System und grundsätzlich wertlos. Es gewinnt an Wert durch Bewertung. Das bedeutet, ihm wird ein Wert angedichtet. Aber es geht nicht um Wert, sondern um Kaufkraft und diese Kaufkraft ist nicht konstant.
Wenn Menschen Vermögen ansparen, legen sie meist Geld beiseite. Dabei wird viel Wert auf eine Kapitalgarantie gelegt. Geldanlagen müssen sicher sein. Geld darf keinesfalls verloren gehen. Diese Denkweise ist grundsätzlich vernünftig, doch es gibt ein Problem. Die Garantien beziehen sich lediglich auf einen Nominalwert, wie z. B. auf einen Kontostand.
Was sagt denn ein Kontostand aus? Er weist die Geldmenge auf einem Konto aus. Ist das dann auch Vermögen? In einem Wörterbuch finde ich folgende Definition für Vermögen: „gesamter Besitz, der einen materiellen Wert darstellt“. Es geht um einen materiellen Wert. Besitzt Geld einen materiellen Wert? Was kostet eigentlich der Euro?
Geld in der Herstellung
Banknoten werden aus einer Papier-Baumwollmischung, Münzen aus nicht edlen Metallen hergestellt. Das einzige Geld, was ein Äquivalent zu seinem Materialwert besitzt, ist die 1-Cent-Münze. Jede größere Münze übersteigt mit ihrem Nominalwert den Materialwert (inneren Wert). Ähnlich verhält es sich mit Papiergeld. Der 100-Euro-Schein kostet in der Herstellung nur wenige Cent. Also mit dem materiellen Wert ist es beim Euro nicht weit her. Beim Geld auf Konten ist es noch schlimmer, denn das existiert nur noch virtuell. Es ist digital, Nullen und Einsen.
Wer übrigens Geld auf ein Konto einzahlt, legt es nicht an, sondern gibt dem Institut ein zinsgünstiges oder sogar zinsloses Darlehen. Manche bezahlen sogar Minuszinsen. Ist das zu fassen? Geld wird zu einer Forderung gegen die Bank. Der Begriff Anleger sollte also Gläubiger heißen.
Die Bank hat Dir gegenüber eine Verbindlichkeit. Geht es der Bank wirtschaftlich schlecht, darf sie nach dem §49b des SAG-Gesetzes in Absprache mit der Finanzaufsicht Bafin sogenannte „berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten“ zur Abwendung einer Pleite verwenden. Verwenden heißt hier, Dir wegnehmen und behalten.
Zusammengefasst bedeutet das also
Geld in Deiner Hand besitzt keinen inneren Wert. Dein Geld auf Deinem Konto ist nicht mehr Dein Geld, es ist eine Forderung und die könnte im wirtschaftlichen Notfall durch die Bank enteignet werden. Und Kapitalgarantien gibt es nur auf den Kontostand, also auf den Nominalwert.
Ist Dein Kontostand ein Maß für Dein Vermögen? Mit Geld kauft man ein. Es geht also um Kaufkraft und diese unterliegt der Inflation. Wenn Waren teurer werden, muss Du mehr Geld dafür bezahlen. Geld und Waren sollten in einem gesunden Wirtschaftssystem im Gleichgewicht sein. Inflation entsteht nur dann, wenn dieses Gleichgewicht gestört wird und die Geldmenge im Vergleich zur Warenmenge stärker ausgeweitet wird.
Ein Maß für die Geldmenge ist die Verschuldung der privaten und öffentlichen Haushalte und der Unternehmen. Diese Verschuldung steigt unablässig. Dieses Wachstum ist exponentiell. Warenmenge kann da nicht mithalten. Damit ist eine steigende Inflation unausweichlich.
Seit seinem Start hat der Euro ungefähr die Hälfte seiner Kaufkraft an die Inflation verloren. Da dieser Prozess schleichend erfolgt, passiert dies heimlich und ohne große Aufmerksamkeit durch die Menschen. Außerdem sind die offiziellen Angaben zur Inflation unvollständig.
Das statistische Bundesamt ermittelt die Inflation nach der Warenkorbmethode. Die Preise der Waren und Dienstleistungen in diesem Warenkorb werden verglichen und daraus wird die offizielle die Inflationsrate ermittelt. Dieser Warenkorb repräsentiert jedoch keinen einzigen Haushalt. außerdem fehlen z. B. Wohnkosten, Immobilienpreise, Aktienpreise usw. Die tatsächlich wirksame Inflation (gefühlte Inflation) erhält man, wenn man von der Ausweitung der Geldmenge das Wirtschaftswachstum abzieht. Und diese Inflationsrate ist viel höher als der offizielle Wert.
Der Euro büßte seit seiner Einführung etwa die Hälfte seiner Kaufkraft ein. Wer beispielsweise im Jahr 2000 100.000 Euro auf ein Konto einzahlte, kann mit diesem Geld heute nur noch die Hälfte der Waren wie im Jahr 2000 kaufen. Wenn man das weiß, darf hinterfragt werden, was eine Garantie für den Kapitalerhalt tatsächlich wert ist? Abgesichert wird schließlich nur der Kontostand und nicht die Kaufkraft. Trotz der Garantie wird das Vermögen (Kaufkraft) weniger.
Wer also Vermögen aufbauen möchte, muss umdenken. Es ist nicht möglich, Vermögen aufzubauen, indem man sich auf den Kontostand verlässt. Vermögen aufbauen bedeutet, Kaufkraft zu speichern und Kaufkraft zu vermehren. Das ist aber nur außerhalb des Geldsystems möglich. Man muss sich den Sachwerten zuwenden.
Ich lade Dich herzlich in meinen Kurs zum Schutz von Ersparnissen vor Entwertung und Enteigung ein:
Bildrechte: Michael Sielmon
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[…] zu kümmern. Wer auf Staat und Institute vertraut, könnte später bitter enttäuscht werden. Eigeninitiative ist der einzige […]