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Januar 2, 2020Finanztransaktionssteuer, so heißt die neue Abgabe. Der Vizekanzler und Finanzminister der aktuellen Regierung Olaf Scholz, ist auf dem besten Wege, eine historische Chance zu vertun. Sein Plan ist es, die Bezahlung der Grundrente über die Finanztransaktionssteuer zu finanzieren. Doch der Plan wirkt unausgegoren, denn Scholz besteuert nur die Kleinen. Insofern trifft ihn scharfe Kritik aus der Opposition. Die Steuer trifft die Falschen.
In den letzten Jahren hat sich an den Märkten eine Schattenwelt etabliert, die von künstlicher Intelligenz dominiert wird. Die Rede ist von automatischen Handelssystemen. Mit mathematischer Präzision werden dort kleineste Kursschwankungen ausgenutzt, um Gewinne zu realisieren. Dieser automatische Hochfrequenzhandel schert sich nicht um fundamentale Daten der Unternehmen. Hier werden lediglich Marktbeobachtungen zur Erkennung wahrscheinlicher Kursbewegungen getätigt und diese mit riesigen Volumina umgesetzt. Dadurch werden die Märkte über das Kauf- und Verkaufsverhalten dieser Systeme manipuliert.
Politik interessiert sich nicht für destruktive Tendenzen
Die Opposition kritisiert die ungleiche Behandlung von Privatanlegern und professionellen Anlegern. Allerdings beschränkt sich die Kritik nur auf die Aufgabenseite. FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg kritisierte geplante Finanztransaktionssteuer von Minister Scholz mit als einen Angriff auf jede private Altersvorsorge und die Mitte der Gesellschaft. Sie moniert, dass nur Kleinanleger zahlen sollen, um die Grundrente zu retten.
Die Regierung ist kreativ darin, Steuern und Abgaben zu schaffen, die den kleinen Mann treffen. Doch die meisten Transaktionen werden nicht von Kleinanlegern getätigt. Der Hochfrequenzhandel bewegt riesige Beträge in Sekunden. Die Anzahl dieser Transaktionen ist gewaltig. Und durch die Manipulation der Aktienmärkte macht es für Privatanleger sehr gefährlich. Der Hochfrequenzhandel soll laut dem aktuellen Gesetzesentwurf jedoch nicht besteuert werden. Wieso verzichtet Scholz auf diese lukrative Einnahmequelle?
Richtiger Weg, falsche Zielgruppe
Es sind somit die Privatanleger, in deren Hände das Finanzierungsproblem der Rente gelegt wird. Allerdings macht das den Aktienmarkt für Privatanleger aufgrund der Besteuerung unattraktiver. Um Rendite zu erwirtschaften, muss nun auch noch die Steuer erwirtschaftet werden.
Doch die Nullzinsen machen die traditionellen Geldanlagen und Altersvorsorgeprodukte immer unattraktiver. Es lohnt sich einfach nicht mehr, Geld auf Konten zu haben. Wer noch etwas mehr Rendite haben möchte, muss sich an die Börsen begeben oder in Sachwerte wie Immobilien und Edelmetalle investieren. Nur so können sie noch etwas gegen ihre Rentenlücke tun.
Historische Chance zur Markbereinigung vertan
Mit einer Finanztransaktionssteuer, die jeden treffen würde, hätte die Politik eine historische Chance, destruktive Kräfte in den Märkten zu bereinigen. Eine faire Besteuerung der Transaktionen aller Börsenakteure würde den Hochfrequenzhandel, spekulative Geschäfte mit Rohstoffen oder Währungen und Hochrisikogeschäfte mit Derivaten einschließen und Steuereinnahmen generieren, die erheblich höher wären als durch die aktuelle Gesetzesvorlage.
Durch die Besteuerung würde der Hochfrequenzhandel in sämtlichen Bereichen wirtschaftlich unattraktiver werden. Dadurch könnte dieser Bereich zurückgehen und die Marktmanipulation an den Aktien-, Rohstoff- und Devisenmärkten gestoppt oder zumindest gemindert werden.
Märkte würden sicherer für Kleinanleger werden
Der Zusammenhang zwischen guten Unternehmenszahlen und steigenden Kursen wäre wieder verlässlicher. Der Staat würde den Spekulanten einen deutlichen Hinweis geben und den manipulativen Mechanismen ein Ende setzen.
Privatanleger könnten sich wieder trauen, mehr Vorsorge mit Aktienanlagen zu betreiben. Schließlich würde die Steuer denjenigen, der beispielsweise Dividenden-Aktien kauft und über lange Zeiträume hält, nicht so stark belasten.
Märkte bleiben gefährlich, darum lieber echte, physische Werte kaufen
Dass die Politik nicht auf der Seite ihrer Wähler steht, ist nichts Neues. Der Plan von Minister Scholz ist ein weiterer Beweis dafür. Der Privatanleger soll belastet werden, die Großen kommen davon. Mit der Finanztransaktionssteuer hätte die Politik ein effektives Instrument in der Hand, der Spekulation und Manipulation der Märkten Einhalt zu gebieten. Doch das scheint nicht im Interesse der Politik zu liegen.
Für Privatanleger kommt es jetzt darauf an, Kaufkraft zu sichern, um sich eine werthaltige Vorsorge zu schaffen. Ein bewährter Weg dafür ist der Kauf von physischen Edelmetallen. Inflation kann Edelmetallen nichts anhaben. Sie speichern die Kaufkraft zuverlässig, da diese währungsunabhängig sind. Gold, Silber, Platin und Palladium stellen eine gute Kombination dar und vereinen gute Chancen und Sicherheit.
Im mittelfristigen Bereich bietet der Immobilienmarkt über das sogenannte Crowdinvesting interessante Möglichkeiten, Verzinsungen um 6 Prozent p.a. auf sichere Weise zu generieren. Die Investitionen sind in der Regel grundbuchlich abgesichert und bereits mit recht kleinen Beträgen möglich.
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