Beitrag als Podcast
Lernprozess mit Schmerzen klingt ein wenig drastisch, trifft aber genau den Punkt. Ich habe, wie viele andere auch, meine Erfahrungen mit unterschiedlichsten Finanzprodukten gemacht. Manchmal waren es gute Erfahrungen, manchmal auch nicht. Deshalb möchte ich heute darüber berichten und auch meine Meinung zu Finanzprodukten in der aktuellen Situation weitergeben.
Mein erster Kontakt mit der Finanzbranche war als Kind. Ich hatte ein Sparbuch. Damals war es noch ein echtes Buch. Jedes Jahr im Januar ging ich zur Sparkasse und ließ die Zinsen nachtragen. Das wurde damals noch von Hand gemacht. Deshalb dauerte es seine Zeit, denn ich war nicht der Einzige mit diesen Anliegen. Später eröffnete ich ein Girokonto, denn nach der Schule wollte ich bis zum Beginn meines Dienstes in der Nationalen Volksarmee arbeiten und Geld verdienen.
Als Student bekam ich es dann mit der Versicherung zu tun. Damals hatte ich ein Auto zu versichern – mein erstes Auto. Ohne Plan und mit dem Wunsch beseelt, die Straßen unsicher zu machen, wandte ich mich an den Vertreter, bei dem meine Eltern schon viele Jahre waren. Zu Zeiten der DDR arbeitete er für die staatlichen Versicherungen und wechselte nach der Wende zu einem großen Versicherer.
Damals war mir nicht bewusst, dass es Unterschiede in Preis und Leistung gab. Ich wollte nur in meinen Wartburg 353 einsteigen und losfahren. Also schloss ich eine Versicherung ab und kümmerte mich nicht weiter darum.
Nach dem Abbruch meines Mathematik- und Physikstudiums fing ich im Finanzvertrieb an und absolvierte gleichzeitig meine Ausbildung als Bankkaufmann. In dieser Zeit erkannte ich, dass es enorme Unterschiede bei Versicherungen und auch bei Zinsen von Anlagen gab. Als junger Vertriebler wurde ich im Sinne der Gesellschaften ausgebildet und wurde zum Fan. Ich glaubte, mich auszukennen und schloss natürlich auch die Produkte ab, die ich meinen Kunden anbot. Darunter waren auch die allseits bekannten Kapitallebensversicherungen. Schließlich brauchte man auch was für die Rente.
Hier begann mein Lernprozess mit Schmerzen. Spannenderweise interessierte ich mich damals nicht für die Rückkaufswerttabelle. Sie war schlichtweg uninteressant, denn ich hatte ja vor, den Vertrag bis zum Ende laufen zu lassen. Wozu also mit den Werten aus dieser Tabelle beschäftigen, geschweige diese zu hinterfragen?
Einige Jahre später machte eine neue Form der Lebensversicherung auf sich aufmerksam, die Fondspolice. Nun konnte man sogar Aktienfonds als Anlage in der Lebensversicherung haben und nicht die langweiligen Festzinsprodukte. Von den Beispielrechnungen geblendet, kündigte ich meine bestehenden Kapitallebensversicherungen und schloss eine Fondspolice ab. Ich war sicher, damit läge ich jetzt goldrichtig.
Einen bitteren Beigeschmack hatte das aber schon, denn trotz 3 Jahren eingezahlter Beiträge, bekam ich kaum etwas aus den gekündigten Verträgen zurück.
Als sich die Börsen 1999 von einem Rekord zum anderen hangelten, konnte ich nicht widerstehen und kaufte Aktien. Wie viele andere auch, war ich der Meinung, der Markt würde unablässig weiter boomen. Die Parallelen zur heutigen Situation sind nicht zu leugnen, denn auch heute boomen die Aktien wie verrückt, auch wenn die Situation und die Ursachen dafür heute eine ganz andere sind.
Nach dem Platzen der DotCom-Blase ging das Unternehmen leider den Bach runter und wurde liquidiert. Mein Lernprozess mit Schmerzen setzte sich also fort. Damals wurde mir klar, dass ich selbst meiner Empfehlung hätte folgen sollen und statt Aktien lieber Fonds hätte kaufen sollen. Fonds erholen sich immer nach einer Talfahrt. Man muss nur cool genug bleiben, diese Zeit auszusitzen.
2008 kaufte ich eine Eigentumswohnung. Ja, 2008 – Du erinnerst Dich, da war etwas. Damals hatte ich eine Finanzierungszusage von einer Bank und ging dann zum Notar. Dummerweise ging Lehman Pleite und hinterließ verbrannte Erde mit der größten Finanzkrise der letzten Jahre. Meine Bank änderte die Kriterien für Immobilienfinanzierungen und zog ihre Finanzierungszusage zurück. Auch ein Lernprozess mit Schmerzen, verlass Dich nicht auf Aussagen Deiner Bank. Du kannst Dir vorstellen, dass das für mich nicht witzig war. Gott sei Dank fand ich dann aber eine andere Bank und alles lief, wie es laufen soll.
Ich hatte sehr gute Mieter und die ursprünglichen Prognosen wurden sogar übererfüllt. Allerdings hatte ich aufgrund des hohen Kaufpreises der Immobilie ein wenig Sorge, ob ich diese überhaupt mit Gewinn verkaufen könne. Doch der Immobilienmarkt meinte es gut mit mir. Ich konnte die Wohnung mit Gewinn verkaufen und das restliche Darlehen ablösen. Übrig blieb ein netter Ertrag. Also die Immobilie funktionierte.
Mittlerweile bin ich vollständig in Silber eingekauft. Aus meiner Sicht ist das das Einzige, was man heute noch machen kann, denn nahezu alles ist durch die Geldschwemme überhitzt. Silber ist stark unterbewertet.
Wir haben eine Rückläufige Wirtschaft, Lieferengpässe und explodierende Rohstoffpreise. Trotzdem boomen die Aktien. Für mich hat diese Aktienentwicklung nichts mit dem Markt zu tun. Es ist eindeutig Asset-Inflation, die in Richtung einer Blase läuft. Wann kauft man ein? Wenn es billig ist! Sind Aktien billig? NEIN! Sinnvoller wäre es heute, Aktien zu verkaufen und Edelmetalle zu kaufen, um die Kaufkraft zu speichern. Silber ist spottbillig und bietet sich an.
Seit der Euro-Einführung sind die Preise explodiert. Billiges Baugeld und die daraus entstandene Nachfrage nach Immobilien haben die Preise auf den Zenit getrieben. Derzeit dürfen Immobilienbesitzer gerade dem Staat Auskunft über ihre Immobilien erteilen. Der Staat taxiert den Wert der Immobilien – jetzt, wo der Markt hoch ist. Wann kauft man ein? Wenn es billig ist! Sind Immobilien billig? NEIN! Deshalb würde ich jetzt die Finger von Immobilien lassen. Derzeit würde ich eher verkaufen, denn wer weiß, ob Du in Zukunft überhaupt noch verkaufen kannst, wenn Immobilien stärker besteuert oder sogar mit einer Zwangshypothek über das Lastenausgleichgesetz belastet werden. Frage Dich mal, warum gerade jetzt der Wert der Immobilien erfragt wird.
Geldwerte werden derzeit stärker denn je entwertet. Die Inflation ist zweistellig, auch wenn die offizielle Inflationsrate das nicht ausweist. Inflation ist Geldmengenausweitung minus Wirtschaftswachstum. Da sind wir locker im zweistelligen Bereich. Du merkst es aber nicht, denn die Zahlen auf Deinem Kontoauszug bleiben gleich. Bausparen, konventionelle Lebensversicherung, Festgeld, Sparbuch usw. Das alles wird derzeit massiv entwertet. Bis auf eine Liquiditätsreserve sollte alles an Geldwerten aufgelöst und in Sachwerte geparkt werden.
Auf Aktienfonds, Staatsanleihen, Lebensversicherungen, Immobilien, Festgelder und andere Konten hat die Finanzaufsicht die Hand. Kommt ein Anbieter in finanzielle Not, kann der Anbieter zu Lasten der Kunden gerettet werden. Und derzeit werden die Möglichkeiten für ein Vermögensregister geprüft.
Silber taucht dort nicht auf. Ein Grund mehr für mich, meinen Silberbestand weiter auszubauen.
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Bildrechte: Michael Sielmon
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Mir wurde jetzt mehrmals mitgeteilt, durch meinen Virenscanner, dass Ihre Seite infiziert ist, mit einem Virus!!!
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