Der Umgang mit fremdem Geld – über Schufa, Banken und Darlehenspolitik
April 17, 2015Herausforderungen des Lebens zeigen sich in vielen Bereichen. Das mit dem Geld ist so eine Sache. Im Grunde reicht es nie. Wir haben unsere Lebenshaltungskosten, die stetig steigen, haben Wünsche, die wir uns erfüllen wollen, und sollen zusätzlich noch Sparverträge bedienen, die uns einen sorgenfreien Lebensabend bescheren sollen. Aber das mit dem sorgenfreien Lebensabend ist auch so eine Sache …
Statt sinnlos zu sparen, sollten wir lieber besser leben?
Worte haben Macht über uns, soviel steht fest. Sie erzeugen Emotionen und diese wiederum verleiten uns zu Handlungen. Bilder sind noch mächtiger. Das kann jeder an sich selbst prüfen. Das Gehirn denkt ausschließlich in Bildern. Wenn wir ein Wort hören, verbindet das Gehirn dieses Wort mit einem Bild und je nachdem, wie dieses Bild aussieht, handeln wir.
Für bestimmte Gruppen mit bestimmten Zielstellungen ist es hilfreich, wenn sie in der Lage sind, Bilder zu erzeugen, die die Menschen zu Handlungen bewegen, die diesen Gruppen einen Nutzen bringen. Ob diese Bilder etwas mit der Realität zu tun haben oder nicht, erscheint dabei zweitrangig. Hauptsache, das Ziel wird erreicht.
Die Politik predigt z. B. seit Jahrzehnten das Lied von der privaten Zusatzvorsorge. Menschen sollen heute Geld beiseite legen, damit sie später eine ausreichende Altersversorgung haben werden. Die Wege dafür kennt jeder. Man schickt uns in die Arme der Finanzinstitute.
Sie suggerieren uns, wir sollten unser Geld in deren Hände legen, denn sie seien Fachleute.
Das mag ja sogar stimmen, doch diese Fachleute handeln nicht in unserem Interesse. Viele Menschen haben das bereits am eigenen Leib erfahren und wissen, dass man besser beraten ist, wenn man sein
Geld nicht den Instituten anvertraut. Die Frage ist: Wie macht man es besser?
Drei Lebensphasen voller Herausforderungen
Als Kind haben wir ein relativ sorgenfreies Leben. Unser Job besteht darin, zu lernen und uns zu behaupten. Was wir brauchen, erhalten wir von unseren Eltern. Wir besuchen eine Schule, machen vielleicht Abitur, erlernen einen Beruf oder machen ein Studium. In dieser Lebensphase sind wir abhängig vom Elternhaus. Und diese Abhängigkeit ist nicht nur finanziell zu sehen. Vor allem sind es die Glaubenssätze der Eltern, die unser Leben prägen. Wir lernen aus den Erfahrungen unserer Eltern und bauen damit unsere ersten eigenen geistigen Barrieren und Glaubenssätze auf. In vieler Hinsicht ist das natürlich hilfreich, denn viele Erfahrungen zeigen uns, unser Leben besser zu meistern. Jedoch gibt es auch Glaubenssätze, die unsere Phantasie beschränken und uns daran hindern, über uns hinaus zu wachsen. Das berühmte, „Das kannst Du nicht“, ist sozusagen die Saat, die später reift und uns im falschen Moment straucheln lässt. Wenn wir z. B. vor neuen Herausforderungen
stehen und uns deren Meisterung nicht zutrauen, bekommen wir die Quittung für diese übernommenen Glaubenssätze. Unsere Fähigkeit, uns Herausforderungen zu stellen und kreativ zu sein, ist direkt dafür verantwortlich, wie viel Geld wir mal verdienen werden. Die gute Nachricht ist, dass Kinder von Natur aus alles mitbringen, um nach den Sternen zu greifen. Wenn es die Eltern schaffen, diesen Glauben in ihren Kindern nicht zu zerstören, ist wirklich alles möglich.
Die nächste Phase, das Berufsleben, ist davon geprägt, zu lernen, was das Leben kostet. Man bezieht die erste eigene Wohnung, sorgt selbst für die Einkäufe. Vielleicht hat man auch das erste eigene Auto. Man will auch mal in den Urlaub, usw. Die Versicherung für das erste Auto ist auch nicht die billigste. Man lernt, das Leben seinem Einkommen anzupassen. Bereits jetzt vernimmt man die Phrasen über die Zusatzvorsorge. Aber interessiert das? Schließlich ist man jung. Die Rente ist noch ewig weit weg! Darum kann man sich auch später kümmern, oder? Keine Herausforderungen?
Und so soll es geschehen. Je nachdem, wie ernst man die Sache mit der Rente genommen hat, verläuft die dritte Lebensphase, der Ruhestand.
Was gesät wird, wird geerntet
Der Volksmund hat zum Thema Geld viele Meinungen. Natürlich ist Geld nicht alles im Leben und natürlich gibt es Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann. Aber die Dinge, die man kaufen kann, sind mit mehr Geld eindeutig besser erreichbar. Trotzdem weisen viele der rund ums Geld geprägten Glaubenssätze nicht gerade einen positiven Charakter auf. Geld verdirbt den Charakter, über Geld spricht man nicht, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jedoch gehört Geld zu unserem Leben. Wer genug hat, lebt eindeutig besser als derjenige, der im Mangel lebt. Mehr Geld bedeutet also mehr Lebensqualität. Ist es also sinnvoll, zum Geld negativ eingestellt zu sein?
Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass uns die Dinge passieren, auf die wir unsere Aufmerksamkeit lenken – egal ob dies bewusst oder unbewusst geschieht. Also stellt sich die Frage, ob man jemals
zu Geld kommen kann, wenn man eine negative Einstellung zum Geld aufbaut, es sogar ablehnt. Aber diese Glaubenssätze sind nicht die einzigen, die man mal infrage stellen darf. In Deutschland ist es
leider nicht so, dass die meisten vorleben, wie man mit seinem Leben richtig klar kommt. Die unbequeme Wahrheit ist, dass die breite Masse ein Leben im Mangel führt. 2% der Deutschen haben mehr Vermögen als die restlichen 98% zusammen. Nun soll hier keine Gerechtigkeitsdebatte losgetreten werden. Auch soll nicht bewertet werden, wie viel Geld ein Mensch tatsächlich zum Leben braucht und ob diese Vermögen wirklich sinnvoll sind oder nicht. Natürlich wäre ein ausgeglichenes Verhältnis besser und gerechter. Aber darum soll es nicht gehen. Vielmehr sollte man mal infrage stellen, ob die Glaubenssätze, die in der breiten Masse vorherrschen, wahr sind. Denn Wahrheit muss nicht zwangsläufig immer das sein, woran viele glauben. Meistens ist es genau umgekehrt! Den Beweis muss man gar nicht antreten, denn den bietet das Leben selbst. Der vom Elternhaus vorgezeichnete Weg, „mach´ deine Schule, lern´ einen Beruf“, führt meist zu einem Leben im Mangel. Man kommt gerade so durch. Wie soll man denn auch bei so einem Weg gut zurechtkommen? Man macht seine Ausbildung und erhält zwischen 400 und 800 Euro Lehrlingsgeld. Und wenn man ausgelernt und das Glück hat einen Job zu bekommen, darf man sich auf einen Durchschnittsverdienst von 1.400 Euro für Ledige und 2.400 Euro für Verheiratete „freuen“.
Und was passiert im Ruhestand? Dieses große Fragezeichen beschäftigt immer mehr Menschen. Die Deutsche Rentenversicherung, der Träger für die gesetzliche Rente, versendet jährlich Renteninformationen mit abenteuerlichen Schätzungen für die Zukunft. Die traurige Wahrheit ist, dass die meisten, die aktuell in Rente gehen, weit unter 1.000 Euro Rente erhalten. Ob es in Zukunft besser oder schlechter wird, erfahren wir, wenn es soweit ist.
Heute ist der beste Tag, etwas zu tun
Ist es hilfreich, sich Sorgen um die Zukunft zu machen? Wahrscheinlich wäre es besser, heute etwas dafür zu tun, damit es morgen besser wird. Vom „Sorgen machen“ ist es noch niemandem besser gegangen. Viel wichtiger ist es, sich klar zu machen, wohin man will und bereit zu sein, etwas dafür zu tun. Dabei muss es auch darum gehen, dass man etwas Sinnvolles tut, wovon andere einen Nutzen
haben und wobei man selbst Freude und Erfüllung findet. Wir wissen alle, dass das, was man gern tut, leicht von der Hand geht und uns Frieden schenkt. Nichts ist schlimmer, als ein Leben lang einen Job zu machen, der uns Frust und Stress einbringt.
Haben wir denn überhaupt eine Wahl?
Was passiert denn, wenn wir mit dem Strom der Masse mitschwimmen? Wir kommen einigermaßen durch das Leben. Mit ein wenig Geschick kommen wir gerade so durch, dass wir uns nicht beklagen müssen.
Doch nicht jeder hat dieses Geschick. Wer abstürzt, landet hart. Wer Hartz IV-Kandidat wird, büßt nicht nur seinen Lebensstandard ein. Viel schlimmer ist, dass er zum Bittsteller wird und seine Würde verliert. Das Selbstvertrauen schrumpft und man gerät in einen Teufelskreis, aus dem man nur mit äußersten Anstrengungen wieder heraus kommt. Das wünscht man niemandem.
Hilf Dir selbst, dann kannst Du anderen helfen Je eher man erkennt, dass man auf sich allein gestellt ist, umso besser. Heutzutage ist es im besten Fall leichtfertig, sich auf Vater Staat zu verlassen. Der bessere Weg ist, dafür zu sorgen, dass es einem selbst gut geht. Denn nur wem es gut geht, der kann anderen helfen. Herausforderungen angenommen!
Was ist also zu tun? Übernehmen Sie Verantwortung für sich und Ihr Leben. Schieben Sie unbequeme Probleme nicht vor sich her, sondern stellen Sie sich ihnen heute. Ein gelöstes Problem wappnet Sie für die nächsten Probleme, die auf Sie zukommen. Kümmern Sie sich um Ihre Karriere. Bilden Sie sich weiter und kümmern Sie sich um einen Job, der Ihnen Spaß macht und gutes Geld bringt. Wenn der Hauptberuf keine Perspektiven bietet, bauen Sie sich ein zweites Standbein auf. Möglichkeiten gibt es genug. Es gibt immer Dinge, die man tun kann, die anderen einen Nutzen und einem selbst ein gutes Nebeneinkommen bringen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie mal daneben liegen. Nicht jeder ist für alles geschaffen. Suchen Sie, bis Sie etwas haben, das für Sie richtig passt. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Geld.
Werfen Sie es nicht den Finanzinstituten hinterher. Die investieren Ihr Geld nur zum eigenen Vorteil und speisen Sie mit Minizinsen ab, die nicht einmal ausreichen, um Inflation und Steuer auszugleichen. Hören Sie auf, Geld anzulegen. Geld muss in sinnvolle Projekte investiert werden, bei denen Menschen mit hoher Kreativität und Cleverness erfolgreich Gewinne machen. Geldanlagen und Sparverträge mit einer Verzinsung unter 5% führen nach Berücksichtigung von Inflation und Steuer zu Kapitalabbau. Und übrigens: Eine Zusatzversorgung für den Ruhestand sorgt nicht für einen sorgenfreien Ruhestand, nur weil die bunten Prospekte oder der Vertreter es versprechen. Die meisten Menschen sparen brav jeden Monat Geld in irgendwelche Verträge und glauben genau diesen wohlklingenden Versprechen. Doch wer im Alter Grundsicherung beantragen muss, weil sein Geld nicht reicht, dem nützt ein Sparvertrag gar nichts, wenn dieser angerechnet wird. Er hat am Ende genau so viel Geld zur Verfügung, als hätte er nichts angespart. Der Konsumverzicht wäre dann völlig vergeblich gewesen.
Entweder, Sie wissen genau, wie viel Sie später brauchen werden und sorgen dafür, dass Sie dieses Geld mit rentablen Wegen erwirtschaften oder Sie lassen es sein und sorgen dafür, dass Sie heute besser leben. Packen Sie es an!
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