Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen, vor dieser Entscheidung stehen Menschen mit Lebensversicherungen immer wieder. Wenn die Erkenntnis reift, dass sich die Hoffnungen, die man in diese Verträge gesetzt hatte, nicht erfüllen, möchte man sich möglichst schadlos von ihnen trennen. Aber geht das überhaupt?
Wenn sich eine Entscheidung aus der Vergangenheit als nicht zielführend erweist, muss diese korrigiert werden. Bei Lebensversicherungen ist das bitter, denn zu Beginn werden erst einmal die hohen Abschlusskosten eingebucht. Viele Lebensversicherungskunden erkennen mit der Zeit, dass Lebensversicherungen mit der Zeit immer unattraktiver werden.
Zinsen bringen mit fortschreitender Zeit durch den Zinseszinseffekt am meisten. Wenn also zu Beginn gleich ein großer Minussaldo abzutragen ist, kann das kaum ausgeglichen werden; insbesondere bei geringen Zinsen wie bei der Lebensversicherung. Nach 10 Jahren Laufzeit sieht die Bilanz oft noch immer so aus, dass mehr eingezahlt wurde als an Guthaben im Vertrag vorhanden ist. Mit steigender Unzufriedenheit steht man also vor der Frage: Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen?
Medienpräsente Experten empfehlen, Lebensversicherungen nicht zu kündigen, sondern stillzulegen. Sie argumentieren, dass man bei Kündigung, zu hohe Verluste machen würde. Tatsächlich macht man die Verluste aber gar nicht bei der Kündigung. Die Verluste werden schon beim Abschluss des Vertrages gemacht. Die Kündigung realisiert den Verlust erst. Denn solange der Vertrag läuft, besteht noch die Hoffnung, dass der Vertrag sich rentieren würde.
Lebensversicherungen sind Geldwerte, unterliegen also dem Einfluss der schleichenden Inflation. Jeder Euro, der zu Vertragsbeginn in so einen Vertrag einfließt, wird schleichend seiner Kaufkraft beraubt. Und das hat nichts mit dem Vertrag zu tun. Das ist ein systemisches Problem von Geld und betrifft alle Geldwertanlagen. Die geringen Zinserträge gleichen die Kaufkraftentwertung nicht aus. Und zum Schluss muss der Ertragsanteil sogar noch versteuert werden. Auf den Ertragsanteil werden bei Verträgen, die nach 2005 abgeschlossen wurden, 25 Prozent Abgeltungssteuer fällig.
Was passiert bei einer Stilllegung bzw. Beitragsfreistellung? Werden damit die Verluste tatsächlich ausgeglichen? Ist das denn überhaupt möglich? Soll man tatsächlich seine Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen? Von all den Fragen mal ganz abgesehen, befindet sich die Branche in einer echten Krise. Mit §314 VAG sind hier bereits Notmaßnahmen verankert. Insofern ist fraglich, ob solche Verträge langfristig eine gute Wahl sind.
Die Abschlusskosten sind in der Regel bezahlt, wenn man soweit ist, sich von den Verträgen zu trennen. Die meisten Menschen treffen diese Entscheidung im Schnitt nach 7 Jahren. Was ist also sinnvoller; Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen? Geld in einem unrentablen Vertrag belassen oder alles rausholen und retten, was noch zu retten ist?
Wenn der Vertrag nur beitragsfrei ruht, verbleibt das Geld in dem Vertrag, wird weiter schlecht verzinst und unterliegt der Inflation. Außerdem wird das Guthaben jedes Jahr durch den Verwaltungskostenanteil und den Risikokostenanteil geschmälert. Eine Lebensversicherung ist nämlich kein Sparvertrag, sondern eine Versicherung.
Außerdem hat man sich doch bereits geistig von den Verträgen verabschiedet, wenn man darüber nachdenkt, ob man seine Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen möchte. Wieso sollte ein Vertrag dann nicht gekündigt, sondern beitragsfrei gestellt werden?
Es gibt noch eine Option. Anstatt seine Lebensversicherungen zu kündigen oder stillzulegen, kann man diese auch verkaufen oder auch von einem Anwalt überprüfen lassen, ob die Verträge rückabgewickelt werden können. Oft bringt das mehr als eine Kündigung und könnte im Einzelfall geprüft werden.
Lebensversicherungen kündigen oder stilllegen, ist also nicht die Frage. Denn Stilllegen ist die denkbar schlechteste Option. Ich habe Dir hier ein E-Book hinterlegt. Wenn Dich das Thema näher interessiert, schreib einfach eine E-Mail an lv-widerruf@solide-werte.de. Deine Anfrage wird automatisch an ein Team von Experten weitergeleitet, die Dir Deine Fragen beantworten können.
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