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Dezember 30, 2020Der Boom bei Aktien, Immobilien und Bitcoin ist ein Alarmsignal. Das Jahr 2020 war ein herausforderndes Jahr. Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben in der Wirtschaft ihre Spuren hinterlassen. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, verschleppte Insolvenzen, das sind nur einige der Auswirkungen, mit denen wir zu kämpfen haben. Trotzdem bewegt sich der Deutsche Aktienindex (Dax) auf einen neuen historischen Höchststand zu. Immobilien oder Bitcoin stehen ihm dabei in Nichts nach. Wie kann das sein?
Der Kurs einer Aktie spiegelt normalerweise die wirtschaftliche Situation des Unternehmens wider. Weist das Unternehmen schlechte Zahlen aus, fällt der Kurs der Aktie. Zumindest war das früher so. Heute sagt der Kurs einer Aktie kaum etwas über fundamentale Unternehmensdaten aus. Der Kurs steigt und fällt aufgrund des Kaufverhaltens der Anleger.
Keine fundamentalen Gründe für steigende Aktien
Der Handel hat längst ein Eigenleben entwickelt. Anleger sind hier die Menschen aber auch (und vor allen Dingen) automatische Handelssysteme. Diese Handelssysteme entscheiden in Bruchteilen von Sekunden über den Umsatz in riesigen Größenordnungen. Das passiert innerhalb eines Wimpernschlages. Menschen können da nicht mehr mithalten. Sie werden ungewollt zum Spielball der automatischen Systeme. In jedem Markt gibt es Gewinner und Verlierer. Das ist gesetzmäßig und unumgänglich. Ein Akteur kann nur dann Gewinne machen, wenn ein anderer Akteur Verluste macht. Denn an der Börse kann jeder gewinnen – aber eben nicht alle.
Ursache für den Boom bei Aktien, Immobilien und Bitcoin ist die Ausweitung der Geldmenge
Derzeit scheint es aber, als würde sich jeder eine goldene Nase an der Börse verdienen können. Immer mehr Menschen lassen sich angesichts von Null- oder sogar Minuszinsen von den Kursentwicklungen anstecken und versuchen ihr Glück. Immer mehr Liquidität fließt in die Aktien. Steigt die Nachfrage, steigen die Kurse.
Liquidität fließt auch in andere Märkte. Billige Bauzinsen steigern die Nachfrage für die Immobilien. Deren Preise haben in den vergangenen 10 Jahren ebenfalls merklich zugenommen. Und auch die Kryptowährungen profitieren von den Liquiditätszuflüssen. Der Bitcoin hat sein historisches Hoch mittlerweile überschritten und stellt neue Rekorde auf. Werden Bitcoin und Immobilien mehr wert? Sicher nicht. Preise und Kurse sind ein Geldproblem. Das Anlagegut wird nicht wertvoller, die Preise steigen lediglich aufgrund der höheren Nachfrage.
Die Geschichte wiederholt sich
Der Boom bei Aktien, Immobilien und Bitcoin erinnert an den Boom Anfang der 2000er Jahre. Damals waren es die Technologiewerte, die die Fantasie der Menschen beflügelten. Jedes Unternehmen, das irgendetwas mit dem Internet zu tun hatte, galt als sicherer Anlagetipp. Die Menschen waren euphorisch und Gier fraß Hirn. Es wurden sogar Kredite aufgenommen, um am Aktienmarkt dabei zu sein. Bis die Technologieblase (Dotcom-Blase) dann platzte.
Die wenigsten Anleger kümmern sich um das Umfeld. Sie sehen die Kurse steigen und wollen einfach dabei sein. Sie sehen die Immobilienpreise steigen und glauben, dass es ewig so weitergehen kann. Das was momentan passiert, ist reine Fantasie ohne jeglichen fundamentalen Hintergrund. Und es wird genauso enden wie damals, beim Platzen der Dotcom-Blase. Die Auswirkungen werden verheerend sein. Insbesondere unerfahrene Anleger gewähren den Insidern den rechtzeitigen Ausstieg. Während diese durch Verkäufe Gewinne mitnehmen, sind die Unerfahrenen zur Stelle und kaufen die überbewerteten Aktien und Kryptowährungen auf. Und was die Immobilien betrifft, unterliegen die Menschen bei der Einschätzung ihrer Zinssituation einem gefährlichen Trugschluss. Zwar sind die Darlehenszinsen historisch niedrig und werden in den nächsten zehn Jahren kaum steigen. Doch die hohen Preise lassen kaum noch Luft nach oben. Wenn die Preise fallen, realisieren die Immobilienkäufer Verluste. Der Wertverlust muss dann dem Zins hinzugerechnet werden, um auf den tatsächlichen Realzins zu kommen. Wie hoch dieser ausfällt, wird sich dann zeigen.
Ursache ist die Inflation
Dieser Boom bei Aktien, Immobilien und Bitcoin ist ein Inflationsmerkmal. Aktuell wird die Geldmenge in einem nie dagewesenen Ausmaß aufgebläht. Diese Liquidität fließt zu großen Teilen in die Märkte und die regieren mit steigenden Preisen. Auf der anderen Seite bleiben die Verbraucherpreise derzeit noch stabil. Das liegt einerseits daran, dass die Menschen aufgrund der Pandemie-Einschränkungen nicht einkaufen können oder auch wollen. Die Deutschen sind ein Volk, dass in Krisenzeiten sein Geld nicht für Konsum ausgibt. Es wird gehortet und angelegt. Und da es kaum Zinsen gibt, fließt sehr viel Liquidität in die Märkte.
Ausweg Edelmetalle
Eine Sonderstellung nehmen die Edelmetalle ein. Obwohl auch die Preise der Edelmetalle gestiegen sind, ist da noch deutlich Luft nach oben. Die Preise von Gold, Silber, Platin oder Palladium sind nicht am Boden, aber sie sind auch noch lange nicht so hoch, dass sich ein Kauf derzeit nicht lohnen würde.
Edelmetalle korrelieren mit Aktien. Boomen die Aktien, sind die Edelmetalle verhalten und umgekehrt. Derzeit boomen die Aktien, wenn sich das ändert, werden die Edelmetalle möglicherwiese in nie dagewesene Höhen schießen. Edelmetalle sind endlich. Sie können nicht künstlich hergestellt werden und werden abgesehen vom Hortmetall Gold größtenteils in der Industrie und Medizin verbraucht. Es findet also eine Verknappung statt.
In diesen Zeiten wäre also ein Rückzug aus Aktien oder Bitcoin in die Edelmetalle ratsam, bevor es zu spät ist. Niemand weiß, wann der Boom bei Aktien, Immobilien und Bitcoin abreißt.
Informationen zu nachhaltigem Vermögensaufbau findest Du hier.
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