Video aus meinem Youtube Kanal: GOLDPREIS UND INFLATION – Gibt es einen Zusammenhang?
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Oktober 27, 2021Goldpreis und Inflation stehen in einem Zusammenhang, das kann man nicht leugnen. Am deutlichsten wird das, wenn man die Verbraucherpreise und den Goldpreis in Relation setzt. Da wird deutlich, dass der Goldpreis stets das geltende Preisniveau widerspiegelt. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass man anhand des Goldpreises ein Gefühl für die wahre Inflation bekommen kann.
In der Praxis wird die Kaufkraft einer Währung im Vergleich zu Gold dargestellt. Aus dieser Praxis ergeben sich zwei Erkenntnisse. Gold ist keine Kapitalanlage, sondern eine Währung. Und diese Schlussfolgerung ergibt auch Sinn, schließlich ist Gold die älteste Währung auf der Welt, die bis zu König Kroisus (bekannt auch als Krösus) zurückgeht. Er regierte von etwa 555 v. Chr. bis 541 v. Chr. und prägte die ersten Münzen.
Gold wird Geld
Diese ersten Münzen waren plattgewalzte Goldklumpen mit einem Stempel. Kroisos Münzen wurden aus einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung gefertigt und mit einem Löwen und einem Stier gestempelt. So entstanden die ersten Goldmünzen der Welt, die ausschließlich als Zahlungsmittel verwendet werden durften. Der Wert der einzelnen Münzen entsprach dem darin enthaltenen Gold- und Silbergewicht.
Dieses Gold-Geld hatte also nicht nur einen Nennwert, sondern auch den Materialwert, war also werthaltig. Bis heute hat Gold diese monetäre Funktion nicht verloren. Dem wurde auch in jüngerer Vergangenheit Rechnung getragen, als Papiergeld mit Gold hinterlegt wurde. Sowohl der US-Dollar (1870 bis 1973) als auch die Goldmark (1871 – 1931) sind ein Beispiel dafür. Anfänglich waren diese Währungen auch aus Gold. Später wurden Banknoten mit Gold hinterlegt.
Goldpreis und Inflation gehöten zusammen, denn Gold stützt Papiergeld
So ein Goldstandard garantiert den Umtausch von Papiergeld in eine bestimmte Menge Gold. Der Goldstandard hat allerdings nichts mehr mit einer vollständigen Golddeckung zu tun. Das Zahlungsmittel ist also nicht standardmäßig aus Gold oder mit Gold gedeckt.
Einen Goldstandard besitzt eine Währung, die auf der Basis von Gold standardisiert ist. Die Art und Ausgestaltung der dabei jeweils angewandten Deckungsvorschriften ist dabei Angelegenheit des jeweiligen Landes. Folglich gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede unter den Währungen; nicht zuletzt auch durch die vorhandenen Goldreserven der Nation.
Es gab zahlreiche Ausprägungen. Der reine Goldstandard, wo ausschließlich Goldmünzen beziehungsweise Banknoten im Wert der Goldreserve der Notenbank im Umlauf waren, war der umfangreichste. Es gab aber auch abgeschwächte Formen, bei denen nur ein Teil des im Umlauf befindlichen Papiergeldes oder sogar nur die Devisen für den Außenhandel gedeckt waren. Letztendlich muss man sich jeden Goldstandard genau anschauen, damit klar wird, wie hoch das Geld mit Gold gedeckt wird.
Viele Varianten
Die Entsprechung einer Währungseinheit zu einer bestimmten Menge Gold wird Goldfuß genannt. Im Deutschen Kaiserreich Klammer auf ab 1871 Klammer zu lag dieses Verhältnis zum Beispiel bei 0,358423g Gold pro Mark.
Durch diese klare Zuordnung für die Währungen im internationalen Handel ergaben sich einige praktische Effekte. Beispielsweise ließ sich der Preis einer Ware über die Goldfüße ohne drastische Kursänderungen direkt in die Heimatwährung des Käufers umrechnen. Es war recht unproblematisch mit ausländischem Geld zu bezahlen oder auch in ausländischer Währung gezogene Wechsel zu nutzen.
Durch das garantierte Umtauschrecht von Banknoten in Gold, waren die Klammer auf Papier Klammer zu Währungen im Goldstandard zumindest theoretisch werthaltig. Vorteile in Im- und Exporten waren offensichtlich.
Die theoretische Werthaltigkeit bezieht sich auf Teildeckungssysteme. In solchen Systemen waren nicht alle Banknoten oder Geldwerte wie umlaufende Wechsel, Schuldscheine und so weiter mit Gold gedeckt.
Goldstandard und Goldverbot
Während eines Goldstandards ist der private Goldbesitz eher unerwünscht. Teilweise wurde der private Besitz von Gold auch verboten, denn Gold ist selten und wurde als Reserve zur Hinterlegung des Geldes benötigt. Goldfuß und Einlösegarantie sind erster Linie vertrauensbildende Maßnahmen für das umlaufende Zahlungsmittel.
Den ersten Goldstandard etablierten die Briten im Jahre 1821. Damit war das zirkulierende Papiergeld wertmäßig stets von der Goldmenge des Landes gedeckt. 1873 führte auch das neugegründete Deutsche Reich den Goldstandard ein. Es folgten viele andere Nationen, wie Frankreich, Russland und die Vereinigten Staaten. Mit Hilfe der goldgedeckten Währungen konnten viele Finanzkrisen bewältigt werden, leider aber nicht alle.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Goldpreis und Inflation?
Gold ist also tatsächlich eine Währung und daher ist ein Zusammenhang zwischen Goldpreis und Inflation sehr naheliegend. Insofern dürfte es auch ein Indikator für die Entwertung von Papierwährungen sein. Wenn wir den Goldpreis aus dem Jahr 2000, also 279,11 Euro/Oz und den heutigen Goldpreis (26.10.2021), 1.552,08 Euro/Oz ins Verhältnis setzen, wuchs er durchschnittlich um 8,513 Prozent pro Jahr an. Daraus lässt sich ableiten, dass das Papiergeld im gleichen Zeitraum jedes Jahr um 8,513 Prozent entwertet wurde.
Vergleichen wir jetzt diesen Wert mit der offiziellen Inflationsrate, fällt auf, dass da etwas nicht passt. Die offizielle Inflationsrate ist viel geringer. Wenn Du Ersparnisse besitzt, stellt sich für Dich eine wichtige Frage: Glaubst Du den offiziellen Angaben zur Inflation oder nicht? Davon ist nämlich abhängig, wie gut Du die Entwertung Deiner Geldwerte wahrnimmst.
Es gibt definitiv einen Zusammenhang zwischen Goldpreis und Inflation. Für mich ist der Goldpreis der realistischere Einblick in die Entwertung von Geldwerten und für den Vermögensschutz die vernünftigere Betrachtungsweise. Denn eines ist klar, wenn diese Betrachtungsweise übertrieben sein sollte, entsteht kein Schaden. Glaubt man aber der offiziellen Inflationsrate und die Entwertung ist höher, ist das nachteilig.
Wenn Du besorgt bist, dass Deine Ersparnisse entwertet werden, lade ich Dich in meinen Kurs zum Thema Vermögensschutz ein:
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