Video aus meinem Youtube Kanal: DIE LAGE SPITZT SICH WEITER ZU – Wirtschaft und Finanzsystem völlig losgekoppelt
August 12, 2021Video aus meinem Youtube Kanal: WANN KOMMT DER CRASH – Stellst Du Dir diese Frage?
August 13, 2021Beitrag als Podcast
Wann kommt der Crash? Diese Frage höre ich regelmäßig. Wo man hinschaut, finden wir Verwerfungen. Aber irgendwie wird das Gebilde immer noch aufrechterhalten. Wie schaffen die das nur? Bei den Menschen gibt es zwei Lager. Das eine Lager bereitet sich auf einen Crash vor – das sind die Wenigsten. Das andere Lager hält dieses Gerede über einen Crash für eine Verschwörungstheorie. Nun sei es Jedermann gegönnt, zu glauben, was man will. Ich gehöre jedenfalls zu den Ersteren, und das aus einem einfachen Grund.
In der Geschichte der Menschheit war bisher kein einziges Fiatgeldsystem von Dauer. Jedes Fiatgeldsystem ist gecrasht. Und das hat einen einfachen Grund. Ein Geldsystem, bei dem eine Währung ohne Deckung einfach aus dem Nichts erschaffen werden kann, bringt immer Verwerfungen mit sich.
Anfangs sind diese nur marginal spürbar. Doch der Zins erfordert die kontinuierliche Ausweitung der Geldmenge, denn das Geld für den Zins wird nicht erschaffen, sondern aus dem Geldsystem abgezogen und gehortet.
Ich habe es in meinem Blog schon unzählige Male dargestellt, wie Geld entsteht. Damit Du aber nicht lange suchen musst, mache ich es an dieser Stelle noch einmal. Geld wird durch Darlehensvergabe erschaffen. Wenn ein Kunde sich z.B. 100.000 Euro von seiner Bank leiht, eröffnet die Benk ein Darlehenskonto, bucht die 100.000 Euro als Saldo ein und überweist das Geld auf das Girokonto des Kunden.
Für die Bank ist das ein einfacher Buchungssatz. Die Bilanz verlängert sich dadurch um 100.000 Euro. Und diese 100.000 Euro werden nicht als gesetzliche Zahlungsmittel gedruckt oder geprägt. Es ist sozusagen „Luft“-Geld.
Zurückzahlen muss der Kunde aber nicht nur die 100.000 Euro, sondern er muss auch Zinsen bezahlen. Angenommen, das Darlehen läuft nur ein Jahr und kostet 5 Prozent Zinsen. Dann wäre die Rückzahlung 105.000 Euro. Das zuvor erschaffene Geld (die 100.000 Euro) wird nach der Rückzahlung wieder vernichtet, die Bilanz wieder um 100.000 Euro verkürzt. Aber was ist mit den 5.000 Euro Zinsen, die nicht mit erschaffen wurden?
Und das ist die Kernfrage. Diese 5.000 Euro müssen von irgendwo herkommen. Das ist das grundsätzliche Problem. Deswegen muss die Geldmenge immer weiter ausgeweitet werden, denn die Zinsen fließen aus dem System ab und irgendein armer Teufel kann sein Darlehen deswegen vielleicht nicht mehr zurückzahlen.
Die gehorteten Zinsen bringen wieder Zinsen und das beschleunigt den Prozess. Der Abfluss von Geld wird mit der Zeit immer schneller. Diese Entwicklung erfolgt exponentiell. Und aus der Natur wissen wir, dass exponentielles Wachstum nicht möglich ist und immer zum Zusammenbruch führt. Deshalb lautet die Frage nicht: „Kommt der Crash?“ – sondern: „Wann kommt der Crash?“
Wann kommt der Crash? Ist er vielleicht schon da?
Die uferlose Ausweitung der Geldmenge befeuert die Anlagen; nicht die Zinsanlagen. Denn im Endspiel fallen die Zinsen. Wären die Zinsen höher, wäre das System bei der hohen Verschuldung bereits am Ende. Die Zinsen wären unbezahlbar. Aktien, Immobilien, Kryptowährungen werden massiv gekauft.
Deutschlands öffentliche Hand war im ersten Quartal 2021 mit 2.205,4 Milliarden Euro verschuldet. Ein Zinsunterschied von nur 0,25 Prozent würde die Belastung des Haushaltes um zusätzliche 5,5135 Milliarden Euro erhöhen – nur für Zinsen! Um es noch einmal deutlich zu machen: nur ein Viertel Prozent verursacht 5,5 Milliarden Zusatzausgaben!
Dieses Geld muss irgendwo herkommen. Erinnere Dich, das Geld für Zinsen wird nicht mit erschaffen. Die Steuerzahler müssen dafür aufkommen.
Wann kommt der Crash bei Immobilien?
Die Nachfrage nach Immobilien steigt durch die geringen Zinsen für Immobilienkredite ebenfalls und treibt die Preise kontinuierlich nach oben. Seit Euro-Einführung haben sich die Immobilienpreise quasi verdoppelt. Die Menschen scheinen diese Entwicklung als normal anzusehen. Andernfalls kann ich mir nicht erklären, wieso sich so viele Familien hoch verschulden, um die überhöhten Immobilienpreise zu bezahlen.
Niedrige Zinsen mögen ein Vorteil sein. Allerdings ist das nur bis zum Tellerrand gedacht. Schaut man darüber hinaus, muss auch ein Preisverfall bei in Betracht gezogen werden und dann wird es für viele Finanzierungen sehr eng. Keine Anlageklasse steigt nur.
Jede Bewegung hat immer auch eine Gegenbewegung zur Folge. Wann diese eintritt, kann nicht vorhergesagt werden. Aber 20 Jahre Preissteigerungen sind eine beachtliche Zeit. Es wäre fahrlässig, zu glauben, dass das noch weitere 20 Jahre so weitergehen kann.
Wer sich jetzt für ein Eigenheim verschuldet, geht aber genau diese Wette ein. Denn eine Immobilienfinanzierung ist selten nach kurzer Zeit erledigt. Meist ist diese lebensbegleitend, so ausgelegt, dass man zur Rente spätestens fertig ist. Wir reden hier von langfristigen Zeiträumen; 20 oder sogar 30 Jahre!
Wann kommt der Crash bei Aktien?
Der Aktienmarkt wirkt ebenfalls stark überhitzt. Der Dax jagt einen Rekord nach dem anderen, während die Realwirtschaft mit rückläufiger Produktion aufgrund von Lieferengpässen und gestiegenen Rohstoffpreisen zu kämpfen hat. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland liegt derzeit noch unter dem Niveau vor der Pandemie. Auch hier präsentiert sich die Wirkung der Geldschwemme. Die Kursentwicklung kann nur auf das hohe Handelsvolumen zurückgeführt werden. Es deutet alles auf eine Blase hin, die durch die massive Geldmengenausweitung weiter befeuert wird.
Diese Entwicklung haben wir schon oft beobachtet. Mein Lieblingsbeispiel ist die Dotcom-Blase Ende des letzten Jahrtausends. Google es am besten selbst, was damals geschah.
Steigende Inflation
Eine Geldmengenausweitung, die losgelöst von der Produktivität erfolgt, lässt die Inflation ansteigen. In den letzten Jahren hatten wir einen großen Überhang bei der Vermehrung der Geldmenge. Das zeigte ich genau in den Preissteigerungen bei Immobilien und Aktien, über die ich gerade berichtete. Seit diesem Jahr ist die Inflation nun auch bei den Verbraucherpreisen angekommen. Letzten Monat lag die offizielle Inflationsrate bei 3,8 Prozent.
Wenn man bedenkt, dass die Inflationsrate in Deutschland mit der Warenkorbmethode ermittelt, also geschönt wird, sind 3,8 Prozent schon eine deutliche Ansage. Die reale Inflation dürfte knapp doppelt so hoch sein.
Für Geld auf Konten bedeutet das, dass neben immer stärkeren Negativzinsen auch die Kaufkraft immer stärker verzehrt wird. Hier geschieht eine schleichende Enteignung, die immer mehr Fahrt aufnimmt. Es gibt dringenden Handlungsbedarf!
Ich bin kein Feind von Aktien oder Immobilien, ganz im Gegenteil! Auf lange Sicht würde sich ein Crash der Aktien selbstverständlich wieder ausgleichen, mehr als das! Die Frage ist, wer diesen langen Atem haben wird und nicht Sklave der Panik wird. Das dürften nur erfahrene Anleger sein. Und die Immobilien? Natürlich werden auch die sich nach einen Preisverfall erholen. Allerdings stehen da oft die Kredite im Raum. Und die könnten bei einem Preisverfall Existenzen vernichten.
Habe ich eine Antwort auf die Frage: Wann kommt der Crash? Ich glaube, kein seriöser Mensch hätte diese Antwort. Ich glaube, wir befinden uns bereits in einem Crash, der seitens der Währungshüter durch Geldschwemme in seinem Schaden noch begrenzt wird.
Wir Menschen sollten uns von dieser vermeintlichen Ruhe nicht einlullen lassen und Vorkehrungen treffen, unsere Ersparnisse zu schützen.
Wie das möglich ist, erfährst Du auf meinem Youtube-Kanal. Schau doch dort mal vorbei. Es lohnt sich.