Produktive Altersvorsorge – damit Dein verdientes Geld seine Kaufkraft behält
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April 30, 2021Sparen für Kinder lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Wenn wir die Kinder in diesen Prozess einbeziehen und teilhaben lassen, lernen Sie, wie man auf sinnvolle Art und Weise heute etwas für morgen weglegt. Allerdings lernen Sie das nur dann, wenn die Anlageentscheidung tatsächlich sinnvoll ist. Deshalb nehmen wir jetzt mal die klassischen Kinder-Sparverträge unter die Lupe.
Finanzielle Intelligenz wird in Deutschland nicht gefördert. Es gibt kein Fach in der Schule und deshalb bleibt das Thema meist in der Verantwortung der Eltern hängen. Die Sollbruchstelle ist also die finanzielle Intelligenz der Eltern. Was haben sie von ihren Eltern gelernt oder sich selbst über persönliche Erfahrungen angeeignet.
Sparen für Kinder mit dem Sparbuch
Das klassische Sparbuch, wie die Älteren es noch kennen, gibt es heute gar nicht mehr. Heute handelt es sich um ein Sparkonto, in der Regel mit einer Plastik-Karte. Die Funktion ist jedoch noch immer genauso wie früher. Es handelt sich um Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist. Die Verzinsung liegt heutzutage knapp über Null.
Von einer attraktiven Verzinsung kann also keine Rede sein. Die Stärke des Sparbuches ist eher darin zu sehen, dass es keine Kosten hat und keinerlei Regeln für Einzahlungen. Das Kind kann einen Teil seines Taschengeldes ansparen, Eltern, Großeltern oder Verwandte können Geldgeschenke direkt auf das Sparkonto überweisen.
Über einen Kontoauszugsdrucker kann sich das Kind über seinen Kontostand informieren und im Rahmen des Taschengeldparagrafen sogar etwas von seinem Guthaben abholen.
Ein großes Problem kommt hier jedoch zutage; die schleichende Inflation. Das Sparbuch ist ein Geldwert. Die schleichende Inflation mindert schleichend die Kaufkraft des Geldes. Das Kind bekommt davon nichts mit, denn sein Kontostand widerspiegelt diese Entwicklung nicht. Es gewinnt die Überzeugung, dass seine Ersparnisse wachsen. In Wahrheit ist es aber genau umgekehrt.
Sparen für Kinder mit der Ausbildungsversicherung
Sehr beliebt waren früher sogenannte Ausbildungsversicherungen. Ein Elternteil schloss eine Versicherung für das Kind ab. Je nach Vertragsgestaltung würde dann mit Alter 18 oder später eine Versicherungssumme fällig. Im Falle des Todes oder der Berufsunfähigkeit des Elternteils würde dieser Vertrag beitragsfrei weiterlaufen, damit die Vorsorge des Kindes nicht gefährdet ist.
Das Grundkonzept der Ausbildungsversicherung schaut auf den ersten Blick sehr gut aus. Fällt der Versorger aus, ist die Vorsorge in der Regel auch dahin. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. So ein Vertrag wird auf eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen. Hier besteht ein Beitragszahlzwang, sonst funktioniert der Vertrag nicht.
Flexible Anpassungen sind, wenn überhaupt, nur über aufwändige und damit kostenintensive Vertragsanpassungen möglich. Und wenn wir gerade bei den Kosten sind, diese Verträge sind Lebensversicherungen, die einen hohen Kostenanteil besitzen.
Die Abschlusskosten werden zu Beginn als Minussaldo eingebucht und müssen erst abgetragen werden, bevor der Aufbau von Guthaben beginnen kann. Damit gehen die wichtigsten Jahre für die Zinsentwicklung quasi verloren.
Experten empfehlen hier, die Absicherung und das eigentliche Sparen zu trennen. Todesfall und Berufsunfähigkeit können mit Risikoversicherungen abgedeckt werden. So erkennt man dann auch, wieviel diese Absicherung kostet. Der Rest des geplanten Sparbetrages kann dann in eine Sparform gezahlt werden, die bessere Ertragschancen ermöglicht.
Auch die Ausbildungsversicherung ist ein Geldwert. Folglich blenden hier große Zahlen auf den Angebotsrechnungen. Die in Aussicht gestellten Auszahlungen werden mit dem aktuellen Preisniveau ins Verhältnis gesetzt und erscheinen ansprechend hoch. Erst 18 bis 25 Jahre später wird dann klar, dass man hier einer Illusion gefolgt ist.
Sparen für Kinder mit der Kindervorsorgeversicherung
Hier wird ein Zeitgeist bedient. Die Rentenproblematik ist allgegenwärtig. Wieso also nicht eine Altersvorsorge für das Kind schon in jungen Jahren beginnen. Das Kind kann dann später diesen Vertrag weiterführen.
Auch hier ist der Grundgedanke sehr richtig. Vermögensaufbau funktioniert am besten langfristig. Aber auch hier geht es wieder um eine Versicherung mit den bereits genannten Nachteilen.
Das Problem der Inflation ist hier am größten. Versicherungsverträge, die 60 Jahre und länger laufen, können keinen ausreichenden Zuschuss für das Alter aufbauen. Auch hier unterliegt man der Täuschung großer Zahlen auf den Angebotsausdrucken.
Das Problem mit der Inflation
Selbst wenn man sich mit der Inflation auseinandersetzt, bekommt man nur ein unvollständiges Bild. Die offizielle Inflationsrate wird anhand eines modellhaften Warenkorbes ermittelt. Dieser trifft auf keinen realen Haushalt zu. Inflation wirkt sich für jeden anderes aus, denn sie ist vom individuellen Kaufverhalten abhängig.
Dieses betrifft dann nicht nur die Produkte, die gekauft werden, sondern auch wie oft diese gekauft werden. Es ist also von offizieller Seite unmöglich, einen realen Wert für die Inflation zu veröffentlichen. Deshalb entschied man sich für ein statistisches Verfahren.
Statistik ist jedoch schon immer auch ein Mittel zur Desinformation gewesen. Daher kann man nicht ausschließen, dass die offizielle Inflationsrate vor allem dazu dient, das wahre Ausmaß von Preisentwicklungen zu verharmlosen und damit die Menschen zu beruhigen.
Wenn Du einen Behälter mit heißem und einen mit kaltem Wasser hast, verbrühst Du Dich, wenn Du Deine Hand in das heiße Wasser steckst und unterkühlst Dich, wenn Du Deine Hand in das kalte Wasser steckst. Aber im Durchschnitt ist die Temperatur beider Behälter angenehm; das ist auch Statistik.
Sparen für Kinder funktioniert nur, wenn die Inflation ausgeschlossen wird
Niemand kann die Inflation beeinflussen. Sie ist ein systemisches Problem unseres Geldsystems. Die einzige Möglichkeit zum Ausschluss der Inflation besteht darin, das Geldsystem zu verlassen. Und das geht nur über die Entscheidung für Sachwerte.
Sachwerte sind Waren und damit das, was durch Inflation im Preis steigt. Mit Sachwerten begibt man sich also weg von dem, was entwertet wird (Geld), dahin was aufgewertet wird (Ware). Komplizierter Satz, aber so ist es nun mal.
Was sind Sachwerte, die hier infragekommen? Da haben wir zunächst Investmentfondsanteile. Investmentfonds kaufen Aktien. Aktien sind Produktivvermögen, also Anteile an Unternehmen mit einer gewissen Wertschöpfung. Aktien funktionieren immer, solange das Unternehmen Gewinne erzielen will. Und da es für ein Unternehmen hauptsächlich um Gewinne geht, passt es.
Sparen für Kinder mit Investmentfonds
Sachwertanlagen, also auch Investmentfonds sind für einen langfristigen Anlagehorizont geeignet. Hier sollte ein möglichst breit gestreuter Fonds mit einer schmalen Kostenstruktur gewählt werden. Ein weltweit anlegender Aktienfonds bietet hier die größtmögliche Streuung.
Die Kurse von Fondsanteilen schwanken. Das ist auch der Grund warum eine langfristige Ausrichtung hier zwingend ist. Allerdings eröffnet der regelmäßige Kauf von Fondsanteilen gerade durch diese Schwankungen einen sehr positiven Nebeneffekt.
Fallen die Anteilspreise, werden mit jeder Investition mehr Anteile gekauft und umgekehrt. Genau so muss es sein. Viel kaufen, wenn es günstig ist, wenig kaufen, wenn es teuer ist (Cost-Average-Effekt).
Auf lange Sicht bildet sich ein guter Durchschnittseinkaufspreis und man erwirbt maximal viele Anteile für sein Geld. Damit bildet sich auf lange Sicht ein stattliches Vermögen für das Kind und die Inflation hat keine Chance.
Wenn sich der Zeitpunkt nähert, wo das Vermögen benötigt wird, kann ein Teil des Investmentbestandes in Edelmetalle umgeschichtet werden. Wenn die Börsen gerade hochstehen, ist so ein Zeitpunkt ideal, denn Aktien und Edelmetalle korrelieren miteinander. Steigen die Aktien, fallen meist die Edelmetalle und umgekehrt.
So bringt man durch weitere Streuung mehr Ruhe in die Anlagestrategie. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo Geld benötigt wird, kann man entscheiden, ob man Edelmetalle verkauft oder Fondsanteile. Eine der beiden Assetklassen wird dann hochstehen und einen rentablen Verkauf ermöglichen.
Sparen für Kinder mit Edelmetallen
Wer sich an Aktienfonds nicht heranwagen möchte, kann auch ruhigeres Fahrwasser wählen mit Edelmetallen. Gold und Silber sind eine interessante Mischung. Gold ist ein Hortmetall und zählt weltweit als das einzig wahre Geld. Silber ist ein dynamisches Industriemetall mit einer breiten Anwendungspalette in der Industrie. Silber wird also permanent verbraucht und wird daher eher knapper werden als Gold.
Außerdem bieten beide Edelmetalle eine spannende Möglichkeit durch das Gold-Silber-Verhältnis (Gold-Silber-Ratio). Dieses Verhältnis gibt darüber Auskunft wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold zu kaufen. Dieses Verhältnis ist nicht konstant. Deshalb kann man es langfristig ausnutzen und über strategischen Tausch seinen Bestand ohne Zuzahlung erhöhen.
Je länger der Zeitraum der Vermögensbildung ist, desto interessanter ist es, in diese beiden Edelmetalle anzusparen. Die Gold-Silber-Ratio zeigt auch, wann es besser wäre Gold und wann Silber zu kaufen. Und ganz nebenbei nutzt man beim regelmäßigen Kauf von Edelmetallen ebenfalls den Cost-Average-Effekt aus.
Genaues dazu findest Du in meinem kostenlosen Kurs:
Absicherungsgedanke
Wer Gefallen am Absicherungsgedanken findet, kann mit einer Risikolebensversicherung vorsorgen. Über eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung kann eine BU-Rente in Höhe des Sparbetrages die Sparleistung für den fall einer Berufsunfähigkeit abgesichert werden. Eine vereinbarte Todesfallleistung kann als Einmalzahlung den Bestand an Fondsanteilen oder Edelmetallen erhöhen.
Sparen für Kinder mit Lerneffekt
Diese Form des Vermögensaufbaus zeigt den Kinder aber auch, wie es richtig gemacht wird. Sie werden lernen, wie man langfristig nachhaltiges Vermögen bildet und laufen nicht mehr Gefahr, ihre Ersparnisse an die Inflation zu verlieren. Und was sie von Kindsbeinen an lernen, geben sie an ihre Kinder weiter. Auf diese Weise wird die Lebensqualität von Generationen verbessert.
Bildrechte: Michael Sielmon