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Mai 19, 2021Aktienprognosen liegen im Trend. Das Netz ist voll von selbsternannten Experten, die vor ihrer Glaskugel sitzen und bombensichere Tipps abgeben, denen Du folgen sollst. Das kann natürlich funktionieren. Doch die meisten Tipps erweisen sich als leere Versprechungen. Die Börse lässt sich nicht voraussagen. Wie Du trotzdem erfolgreich sein kannst, liest Du in diesem Beitrag.
Börsenlegende André Kostolany war für seinen Erfolg an der Börse bekannt. Mit 80 Jahren Börsenerfahrung, brach er alles auf eine einzige Regel herunter: Aktien kaufen und lange Schlafen. Kostolany hat niemals Kaufempfehlungen für bestimmte Aktien abgegeben. Warum wohl?
Der Aktienmarkt bzw. das Anlegerverhalten hat sich in den letzten 80 Jahren stark verändert. Heute wird der Handel durch Maschinen dominiert, die in Sekundenbruchteilen riesige Transaktionen durchführen.
An Kostolanys Regel hat sich trotzdem nichts geändert. Seine Empfehlung belegt eine entscheidende Erkenntnis. Die Börse ist unvorhersehbar. Für Kostolany war das schlechteste Geld das, welches nicht investiert war. Und damit stand er nicht allein. Auch Anlegerlegende Warren Buffet folgt dieser Vorgehensweise.
Bei ihm ist etwas mehr Aufmerksamkeit im Spiel. Wenn Buffet Aktien kauft, erfährt es die Welt. Viele Anleger bewerten die Berichterstattung über die Entscheidungen Buffets als Aktienprognosen für das eigene Portfolio. Doch wer Buffet oder einem anderen sehr erfolgreichen Investor folgt, hinkt immer hinterher.
Gift für Deinen Ertrag: Kosten und Fehlentscheidungen
Eine weit verbreitete Vorstellung vom Aktienhandel ist die eines Anlegers, der oft kauft, schnell verkauft und sich über diesen Weg eine goldene Nase verdient. In Spielfilmen sieht man selten den Investor, der kauft und schläft. Das ist langweilig. Daher unterliegen viele dem Irrglauben, dass die Spekulation, das Folgen von Aktienprognosen aus den Medien der Weg zum Anlegererfolg ist.
Doch wenn die Medien berichten, sind diese Informationen längst in die Kurse eingepreist. Die Medien hinken hinterher und wer sich auf diese Informationen verlässt, kann nur zu spät kommen. Darüber hinaus bedeutet ein hohes Transaktionsaufkommen auch einen hohen Kostenfaktor. Kosten schmälern den Ertrag. Außerdem besteht die Gefahr, zu früh oder zu spät auszusteigen.
Der Markt ist erfolgreicher als die Masse der Experten
Was Aktienprognosen wert sind, zeigt eine Statistik. Der weltweit größte Anlegermarkt sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Im Zeitraum von 2003 bis 2017 schafften es nur 14 Prozent aller US-amerikanischen Aktienfonds und nur 13 Prozent aller US-amerikanischen Anleihefonds zu überleben und ihre Benchmark zu übertreffen.
Dazu kommt, dass Ergebnisse von Fondsmanagern und Vermögensverwaltern aus der Vergangenheit keine Aussage über einen Erfolg in der Zukunft erlauben. Das belegen Vergangenheitsbetrachtungen von Top-Fonds. Die US-amerikanischen Aktienfonds, die im Zeitraum von 2006 bis 2017 im 3-Jahres-Durchschnitt zu den besten 25 Prozent gehörten, konnten diese Position in den drei darauffolgenden Jahren nicht halten.
Tatsächlich gehört eine ordentliche Portion Glück dazu, die Indizes zu schlagen. Die Chance steht fifty/fifty. Es kann also genauso gut in die Hose gehen. Und das zeigt die Masse der Fondsmanager und Vermögensverwalter eindrucksvoll, die weit hinter ihren Benchmarks zurückblieben.
Das Problem ist die Wahrnehmung. Präsentiert werden immer nur die Spitzenreiter. Dass diese Namen sich aber ständig verändern, fällt in der öffentlichen Wahrnehmung überhaupt nicht auf. Teilweise liegt das daran, dass Namen gar nicht genannt werden. Es werden einfach Verläufe und Wertentwicklungen präsentiert. Wo die herkommen, bleibt oft verborgen.
Unter dem Strich beweist die gesamte Branche, dass Aktienprogosen nichts taugen, denn der Markt lässt sich nicht voraussagen. Es gibt einfach viel zu viele Faktoren, die einen Einfluss haben und den Markt bewegen.
Die Lösung: Kaufe alles, überall und habe die Kosten im Auge
Der Markt ist unvorhersehbar, deshalb ist man am besten im gesamten Markt investiert. Diese einfache Erkenntnis entstammt sehr klugen Köpfen, die zum Teil Nobelpreise erhalten haben. In einem Punkt sind sich diese Wissenschaftler allesamt einig. Die Lösung ist ein globales, breit diversifiziertes, kostengünstiges Portfolio.
Der größte Feind der Rendite sind die Kosten. Ein Anlagebetrag von 200.000 Euro, der sich jährlich mit 6,5 Prozent entwickelt, erreicht in 30 Jahren bei 1 Prozent Kosten einen Betrag von 996.790 Euro. Bei 2 Prozent Kosten sinkt das Ergebnis auf 749.063 Euro und bei 3 Prozent Kosten auf 561.358 Euro. Was für ein Unterschied! Ein Prozent weniger Kosten erhöht das Ergebnis um satte 33 Prozent, 2 Prozent sogar um 77 Prozent! War Dir das bewusst?
Der Aktienmarkt gliedert sich auf in die entwickelten Märkte, Schwellenmärkte und Frontiermärkte. Der größte Markt sind die USA mit 54 Prozent, gefolgt von Japan mit 8 Prozent, Großbritannien mit 6 Prozent und alle anderen Märkte liegen bei 1 – 5 Prozent. Selbst Märkte wie Deutschland (2 Prozent) und China (5 Prozent) machen nur kleine Teile am weltweiten Aktienmarkt aus, obwohl sie in den medien viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wer sich also auf diese Märkte konzentriert, ignoriert 97 Prozent der weltweiten Aktienmärkte!
Der Aktienmarkt ist nichts für Angsthasen
Neben den Kosten sind die Emotionen echte Renditekiller. Solange es Aktien gibt, ist erkennbar, dass es Schwankungen gibt. Doch so lange die Wirtschaft das Ziel hat, Gewinne zu erzielen, wird das auch passieren und die Aktien werden jede Bewegung nach unten wieder ausgleichen. Um das auszuhalten, braucht man aber Gelassenheit und diese besitzen nur wenige Menschen.
Die Herde (unerfahrene Anleger im Aktienmarkt) folgt den Trends. Wenn die Aktienkurse steigen, packt sie der Optimismus. Sie steigen ein, die Aktien steigen weiter, sie werden euphorisch, kaufen nach. Dann peng, kommt die Gegenbewegung. Die Kurse fallen. Die Anleger werden nervös. Die Kurse fallen weiter. Die Nervosität weicht der Angst, zuletzt der Panik. Die Anleger steigen aus.
So ein Verhalten wird oft durch die Medien gesteuert. Die Medien erzeugen Euphorie, wenn die Märkte steigen und verbreiten Panik, wenn die Märkte fallen. Die Medien sind keine guten Empfehlungsgeber! Ihre Aktienprognosen erreichen nur eines, dass eine große Masse an Anlegern verliert.
Der Einstiegszeitpunkt ist egal, wenn Du am Ball bleibst
Wer von 1994 bis 2020 breit gestreut in allen verfügbaren Aktien investiert war, konnte sich – trotz Schwankungen – über durchschnittlich 8,2 Prozent Rendite pro Jahr freuen. Wenn 10 Prozent der besten Aktien eines jeden Börsenjahres nicht dabei gewesen wären, läge die Rendite bei nur 3,6 Prozent pro Jahr. Und wenn die besten 25 Prozent eines jeden Börsenjahres gefehlt hätten, träte sogar ein jährlicher Verlust von (-)4,7 Prozent pro Jahr ein.
Niemand kann am Anfang eines Börsenjahres wissen, welches die 10 besten Aktien sein werden, geschweige die besten 25 Prozent. Derartige Aktienprognosen sind einfach unmöglich. Die Spitzenreiter ändern sich jedes Jahr. Deshalb ist es wichtig, alle Aktien im Sack zu haben, denn da sind die Spitzenreiter auf jeden Fall dabei.
Genauso verhält es sich mit den Verlierern. Niemand weiß, welche Unternehmen schlecht laufen werden. Es ist deshalb völlig egal. Die guten gleichen die schlechten aus. Der Markt gewinnt immer.
Das richtige Timing gibt es nicht
Wenn wir 1.000 USD Anfang 1990 in den S&P 500 Index investierten und bis 2020 liegen ließen, wären daraus 20.451 USD geworden. Das entspricht einer Durchschnittsrendite von 10,23 Prozent. Hätten wir den besten Tag versäumt – also vorher ausgestiegen und danach wieder eingestiegen, läge die Rendite bei 9,84 Prozent mit einem Ergebnis von 18.329 USD.
Dieser eine Tag hätte also satte 2.122 USD gekostet! Die besten 5 Tage versäumt, hieße 12.917 USD Ergebnis (8,60 Prozent Rendite) und hätte man die besten 25 Tage versäumt, stünden nur noch 4.376 USD als Endresultat zur Verfügung (4,88 Prozent Rendite), also 16.075 USD weniger!
Fazit: Aktienprognosen können Dich viel Geld kosten!
Kostolany hatte also Recht! Wer spekuliert und nicht langfristig investiert, könnte die wichtigsten Börsentage verpassen. Dieses Prinzip kannst Du bei jedem beliebigen Index genauso beobachten. Deshalb lautet das Gebot: breit streuen, Emotionen ausschalten, Kosten senken – ausharren, ausharren, ausharren. Je länger Du ausharrst, desto besser.
Die Börse ist ein dynamischer Platz. Das größte Risiko ist der menschliche Faktor. Nur Du selbst kannst verhindern, dass Du mit Aktien Geld verdienst.
Schwankungen der Aktienmärkte mit Edelmetallen ausgleichen
Wenn Du die Sicherheit Deines Produktivvermögens erhöhen möchtest, verlasse Dich also nicht auf Aktienprognosen und teile Dein Vermögen auf in Aktien und Edelmetalle. 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Edelmetalle bringen auf lange Sicht gute Erträge bei höherer Sicherheit. Aktien und Edelmetalle korrelieren miteinander. Edelmetalle speichern Kaufkraft, sind also ein zuverlässiger Inflationsschutz. Außerdem steigen die Preise der Edelmetalle meist in schwächeren Aktienphasen. Ebenso geben Edelmetalle nach, wenn die Aktien steigen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass dadurch die Rendite geringer ausfällt. Langfristige Investoren sind nicht auf der Jagd nach der höchsten Rendite. Sie wollen zuallererst ihr Vermögen schützen, also die Kaufkraft erhalten. Die Rendite bei Aktien hat vor allem eine Funktion, sie soll die Inflation ausgleichen. Edelmetalle tun das naturgemäß, denn sie sind eine Ware und damit wird die Inflation automatisch in den Edelmetallpreisen eingepreist. Wenn die Kaufkraft erhalten bleibt, besteht keine Notwendigkeit für Rendite.
Eine Kombination aus Aktien und Edelmetallen ist damit auf lange Sicht eine sinnvolle Strategie und erlaubt eine viel bessere Vorsorge für das Alter.
Die Steuer im Auge behalten
Nicht nur, was als Ergebnis herauskommt, ist relevant – auch was davon übrigbleibt. Kursgewinne aus Edelmetallen sind nach einem Jahr Haltedauer komplett steuerfrei. Aktiengewinne musst Du über die Abgeltungssteuer versteuern. Insofern solltest Du die Verteilung Deines Vermögens in Deiner Anlagestrategie auch unter steuerlichen Gesichtspunkten gewichten.
Für so eine zweigleisige Strategie empfehle ich Dir als Aktienbaustein die WERTE-Strategie. Damit investierst Du langfristig, kosteneffektiv und breit gestreut in Weltaktien. Google den Begriff einfach.
Über Edelmetalle als Vermögenssicherung erfährst Du Näheres in meinem kostenlosen Kurs unter https://strategiereport.de. Darin zeige ich Dir, wie ich meine Ersparnisse und die meiner Familie vor Entwertung und Enteignung geschützt habe.
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