Gold kaufen trotz hohem Goldpreis, Weg in den Vermögensaufbau
August 25, 2020Informationen über Geld, die Investoren gern unterschätzen
August 25, 2020Finanzierung mit Tilgungsaussetzung war vor Jahren sehr populär. Zahlreiche Eigenheimfinanzierungen stehen jetzt auf wackeligen Füßen, denn sie wurden mit einer kapitalbildenden Lebensversicherung als Tilgungsersatz hinterlegt und diese reicht nicht aus. Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Angelegenheit liegt auf der Hand. Einstmals existierte für die Lebensversicherer eine gute Marktlage. Finanzierung mit Tilgungsaussetzung war populär. Die Verzinsung war mühelos zu erwirtschaften und die Überschüsse waren noch groß. Die Prognoseberechnungen der Versicherungsgesellschaften waren entsprechend optimistisch. Schließlich stand man im Konkurrenzkampf und wollte mit attraktiven Zahlen überzeugen. Zwar las man unter jeder Prognoseberechnung, dass Ergebnisse aus der Vergangenheit keinerlei Gewähr für die Zukunft zeigen, aber wen kümmerte das damals? Die Lebensversicherung war das Dickschiff der Finanzdienstleistung. Statistisch hatte jeder Berufstätige mehr als einen Vertrag und das Neugeschäft stimmte optimistisch.
Richtungswechsel in 2005
Einige werden sich noch daran entsinnen, wie bestrebt die Vermittler Ende 2004 noch Lebensversicherungen anprisen. Das Steuerprivileg endet am 31.12.2004! Verträge, die bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen werden, werden noch bevorteilt, danach nicht mehr. Kurz vor dem Jahreswechsel gab es einen regelrechten Boom an Neuabschlüssen. Die Versicherungen hatten alle Hände voll zu tun, um das Antragsgeschäft rechtzeitig zu bearbeiten. Schließlich musste das Neugeschäft auch rechtzeitig policiert werden, also noch in 2004. Das Problem war, dass mit dieser Argumentation unabsichtlich suggeriert wurde, dass Lebensversicherungen ab 2005 nicht mehr attraktiv seien. Die Wahrheit konnte nicht weiter entfernt sein.
Faktisch war die Kapitallebensversicherung noch zu keiner Zeit attraktives Angebot. Lebensversicherungen sind Geldwerte und unterliegen der schleichenden Inflation. Zu Beginn prognostizierte und hoch erscheinende Ablaufleistungen verloren im Laufe der Zeit ihren Zauber, denn die Preise des täglichen Lebens stiegen und der Versicherte konnte einfach ermitteln, wieviel seine Ablaufzahlung ihm zukünftig bringen würde, wenn die Inflation derart weiterginge. Und von einer ansprechenden Verzinsung konnte ebenfalls nicht gesprochen werden. Im Gegenteil, das Gros der geschlossenen Verträge benötigte drei Jahre und mehr, um ins Plus zu kommen, denn als Erstes wurden die Vertriebskosten als dicker Negativsaldo verbucht. Das sind drei Jahre Zeitverlust, in denen durch Zins und Zinseszins theoretisch der Löwenanteil des Ertrages hätte erzielt werden können, hätte man sofort mit Guthaben angefangen.
Verzinsung auf Niedrigstniveau
Doch jetzt sind die Zinsen seit Jahren im Keller und die Anbieter tun sich schwer, die vertraglich zugesicherten Garantiezinsen zu erwirtschaften. Dazu kommt, dass das Neugeschäft immer weiter zurückgeht. Was das Perspektivisch heißt, ist ziemlich klar.
Doch was ist mit denen, mit der prognostizierten Ablaufsumme einen Kredit ablösen wollten? Dieses Modell der Finanzierung mit Tilgungsaussetzung steht nun vor dem Aus. Hier konnten verschiedene Sparformen als Tilgungsersatz genutzt werden, so auch die Kapitallebensversicherung. Doch zurzeit, bei dem aktuellen Zinsniveau gibt es nur wenige Lebensversicherer, die auf lange Sicht die garantierte Leistung erbringen können, geschweige denn die im Vorfeld prognostizierten Überschussbeteiligungen. Letztlich bedeutet das, dass eine signifikante Anzahl an Baufinanzierungen existiert, die zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einer bestimmten Summe rechnen, sich aber mit weniger zufrieden geben müssen.
Ist guter Rat jetzt teuer?
In so einem Schlamassel sollte ein klarer Kopf bewahrt werden. Wenn vorhersehbar ist, dass die Versicherungsleistung das Darlehen nicht tilgen wird, ist es Zeit für eine Anpassung der Strategie. Wer genug Zeit zur Verfügung hat und gut mit seinem Banker kann, kann die Reißleine ziehen, das Darlehen in ein Annuitätendarlehen abwandeln und entweder die Versicherungsauszahlung als Zwischentilgung benutzen oder angemessen anlegen. Wer tilgt, hat dann eine etwas geringere Darlehensschuld und entsprechen weniger Zinsen zu bezahlen. Hier kann der monatliche Tilgungssatz entsprechend festgelegt werden, die man vorher hatte. Problematik gelöst!
Wer ausreichend finanzielle Mittel besitzt, kann allerdings auch das komplette Darlehen in ein Annuitätendarlehen abwandeln und den Rückkaufswert bzw. den Erlös aus der Lebensversicherung bei einem Verkauf, Rückabwicklung und was es sonst noch so an Möglichkeiten gibt, in Gold investieren. Gold ist ein guter Vermögensspeicher, dem die Inflation nichts anhaben kann. Während die Kaufkraft des Geldes durch die Inflation mit der Zeit immer stärker abnimmt, bleibt Gold werthaltig. Das bedeutet, etliche Jahre danach kann durch den Erlös des Goldverkaufs gleichermaßen getilgt werden, voraussichtlich sogar ein größerer Betrag als vorab investiert wurde.
Egal, welcher Weg gegangen wird. Die Finanzierung mit Tilgungsaussetzung so beizubehalten, erfordert aufgrund der zu geringen Tilgungssumme eine Nachfinanzierung. Handeln ist deswegen sinnvoller.
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